Paarbeziehung mit Kind/ern

Paarbeziehung mit Kind/ern

Wenn euer Baby auf die Welt kommt, verändert das eure Beziehung. Egal, ob lang ersehnt, spontan umgesetzt oder als kleine Überraschung, Kinder bringen Leben ins Haus. Aus Zwei werden drei und das verändert Einiges. Das eine Paar schweißt es noch enger zusammen, sich um ein Kind zu kümmern, andere Paare stresst es und wieder andere verlieren sich aus den Augen, da der Mann meint, nur noch arbeiten zu müssen, um die Familie versorgen zu können. Die Frau ist derweil mit dem Kind zu Hause.

 

Der Partner in der Zeit des Wochenbettes

Viele Männer fühlen sich im ersten Jahr aufs Abstellgleis geschoben. Sie kommen an ihre Frau, als Partnerin oder gar Geliebte, nicht mehr heran- sie scheint nur noch Mutter zu sein. Dies ist umso mehr der Fall, wenn sie bis über das obligatorische halbe Jahr hinaus, das in Deutschland Standard ist,  stillt.

Was kann der Partner da machen? Vor allem in der ersten Zeit, kann er seine Partnerin und den kleinen neuen Erdenbürger verwöhnen und umsorgen. Auch hier kommt es wieder darauf an, wie ihr als Einzelpersonen und als Paar tickt.Frauen befinden sich in dieser Zeit hormonell im Ausnahmezustand. Die eine ist überglücklich und energiegeladen, die nächste ist im Dauertief und und viele wieder wechseln ihre Stimmung, wie das Wetter im April. Schuld ist die hormonelle Rückumstellung nach der Entbindung. Die kann einen emotional ganz schön durcheinanderbringen. Ich habe auch ständig vor Rührung geweint, weil ich meinen kleinen Sohn so entzückend fand.

Dennoch kann ich den frischgebackenen Vätern keinen allgemeingültigen Rat mit an die Hand geben.  Sprecht miteinander, was es gerade braucht. Dies kann sich auch von Tag zu Tag unterscheiden.

Die eine Mutter wird gern verwöhnt und bekommt Essen an Bett geliefert. Die andere findet es toll, selbst zu kochen und zu wissen, der Partner kümmert sich derweil ums Baby. Und manchmal möchte sie sich vielleicht verwöhnen lassen und dann wieder etwas Freiraum haben und selbst etwas schaffen.

Egal, wie ihr es organisiert, was die wenigsten Frauen brauchen, meine ich,  sind abwesende Väter. Auch wenn es finanzielle knapp ist und Überstunden vielleicht etwas Luft verschaffen können, so ist das Wochenbett doch Zeit, die nicht wieder zurückkommt und die so wichtig für die Bindung zwischen Eltern und Kind ist. Da ist es gut, als Vater dazu sein und als Mutter nicht überlastet zu sein.

Wenn bereits Geschwisterkinder da sind, wird das Ganze natürlich etwas komplizierter, vor allem, wenn sie wie bei uns damals noch nicht in der Kita oder Schule sind. Dann kann es tatsächlich hilfreich sein, wenn der Vater mit ihnen rausgeht und Mutter und Baby einfach mal Zeit für sich haben.

Dieses mal habe ich den Vormittag für mich und unseren kleinen Sohn. Dann holen wir den Bruder aus der Kita. Die große Schwester bleibt meist bis Nachmittag. Sie ist ein echtes Kita-Kind und liebt es mit den anderen zu spielen. Daher wird vieles entspannter, als damals, als die beiden noch klein waren.

Auch ich habe meine Lehre aus dem nicht gelebten Wochenbett gezogen und werden mich diesesmal mehr schonen. Ich bin kein Coachpotato, aber ich werde auch nicht wie gewohnt einfach weitermachen, und zwei Wochen nach der Entbindung in Wanderurlaub aufbrechen. Ich werde regelmäßige Ruhezeiten und Pausen in der Waagerechten einplanen.  Daher bin ich sehr versöhnt, dass unser Kleiner ein Novemberkind wird. Da zieht es einen sowieso nicht unbedingt raus .

Und diesesmal weiß ich auch, wie schnell die Zeit vorbei ist. Nichtnur die Zeit des Wochenbettes. Das erste Jahr vergeht wie im Fluge, da sich die Kleinen so schnell entwickeln und jeder Tag etwas Neues bringt. Also versucht es bei aller Anstrengung, die sich dabei auch ergibt, zu genießen.

 

Emanzipation und Elternschaft

Neben den Herausforderungen, die die Emanzipation für Beziehungen mit sich gebracht hat, hat sie natürlich auch unser Elternsein verändert. Und da stellen sich zum Teil besondere Herausforderungen. Zum einen ist die Gleichstellung noch lange nicht gegeben und Frauen verdienen immer noch weniger, so dass sich viele Männer nach wie vor in der Versorgerrolle sehen. Auch bedeuten Kinder immer noch Karriereeinbrüche für die meisten Frauen. Und zum anderen ist die Gleichmacherei, die oft unter dem Deckmantel der Emanzipation betrieben wird, auch nicht die Lösung. Denn Männer und Frauen sind nicht gleich, sondern gleichwertig. Sie gleich zu behandeln, bedeutet oft das Gegenteil von Gleichstellung.

Denn in der ersten Zeit hat es die Natur so gedacht, dass das Baby bei der Mutter ist, egal, ob sie sich emanzipatorisch selbstverwirklichen will. Das heißt aber nicht, dass man als Mutter nicht arbeiten kann. Auch als frischgebackene Mutter, kann man arbeiten, wenn man es schafft, sich gut zu organisieren. Ich werde diesesmal auch nicht aufhören zu arbeiten. Ich stelle vor allem in der ersten Zeit um auf online. Meine Patienten werde ich weiterhin betreuen, nur eben online und nur in Ausnahmefällen in der Praxis vor Ort. Die heutige Zeit bietet viele Möglchkeiten.

Doch schau gut, ob es dir wirklich wichtig ist zu arbeiten oder ob es dich stresst. Doch für viele Mütter und auch deren Kinder und ebenso für die Partnerschaften wäre gut, wenn die Frauen und Mütter sich diese Freiräume schaffen. Es geht nicht darum Vollzeit oder 30 Stunden die Woche zu arbeiten. Aber ich höre immer wieder frustrierte Mütter, die sich nur noch aufs Muttersein reduziert sehen und deswegen zu zeitig wieder arbeiten gehen. Darunter leidet dann die Bindung zum Kind und oft auch die Partnerschaft, da bei aller Emanzipation die Doppelbelastung bzw. Dreifachbelastung von Arbeit-Kind und Haushalt immer noch in den meisten Fällen bei den Frauen liegt. Dabei kann es ungemein verbinden, zusammen den Haushalt, die Erziehung und auch die Arbeit zu bestreiten. Denn um dies umzusetzen, müsst ihr euch abstimmen und schauen, wer wann was übernimmt und wie wichtig Arbeitsprojekte sind und welche warten können. Dabei kommt ihr gut in Kontakt mit euch selbst und auch mit den Bedürfnissen eures Partners.

Mir hat diese Konstellation ermöglicht, meine Praxis aufzubauen und nun auch noch meine Online-Schreibschule und Online-Schreibtherapie, obwohl ich meinen Kleinen vier Jahre zu Hause betreut habe.  Davon haben wir als Familie und Paar profitiert.

 

Neuorganisation der Partnerschaft/Familie

Als Familien und Paare stehen wir also vor der großen Herausforderung, unseren Kindern gerecht zu werden und  ebenso auch uns selbst dabei nicht zu vergessen. Ihr müsst eure Partnerschaft und vielleicht auch euch selbst neu organisieren. Zu den bisherigen Rollen, die wir so inne haben, als Frau/Mann, Partner/in und  Berufsrolle, kommt noch die neue ungewohnte Rolle als Mutter und Vater hinzu. Und diese Rolle ist mit ungleich mehr Verantwortung verbunden, als die anderen, es sei denn dass du im Beruf auch für das Leben anderer Menschen verantwortlich bist.

Für so ein kleines Wesen zu sorgen, bringt eine große Verantwortung mit sich, die so manch einem starke Bauchschmerzen bereiten kann. Auch hier gilt es gut, im Austausch zu bleiben. Vielleicht tut sich der eine leichter damit, als der andere oder es mindert schon den Druck, wenn ihr darüber sprecht.

Oft bringt die neue Familienkonstellation auch neue Erwartungen an den Partner mit sich. Doch diese kann der Partner/die Partnerin nicht ahnen. Auch da braucht es Gespräche, in denen ihr eure Wünsche und Bedürfnisse äußert. Das heisst aber nicht, dass dies auch in der Zuständigkeit des Partners liegt, diese zu erfüllen.  Wichtig ist aber in jedem Falle, dass ihr euch austauscht. Sonst kann es schnell passieren, dass sich einer der Partner benachteiligt und nicht gesehen fühlt.

Doch gerade die regelmäßigen Gespräche, fallen bei vielen Paaren hinten runter, da Zeit und Kraft fehlen. Vor allem, wenn noch Geschwisterkinder da sind, wird  das Ganze nicht einfacher.

Dann sucht euch Hilfe. Wenn Oma und Opa nicht vorhanden sind oder zu weit weg wohnen, dann können auch Babysitter helfen. Sucht euch vertrauensvolle Personen, denen ihr euer Zwerge bedenkenlos anvertrauen könnt. Das können Freunde Bekannte oder auch „Fremde“ sein, die ihre Dienst anbieten. Wir selbst haben unsere Babysitterin auch bei Ebay gefunden und möchten sie nicht mehr missen. Bei uns ist sie auch gleich noch einbisschen Omaersatz.

Also nehmt euch bewusst Zeit, die ihr zusammen verbringt. Plant gemeinsame Zeit als Paar und Familie und verschafft euch gegenseitig Auszeiten. Gerade wenn die Kleinen noch ganz klein sind, habt ihr noch viel Zeit. Wenn sie erst mobilmachen, dann ist es mit der Ruhe vorbei und man ist nur noch am Laufen und Gucken, was sie gerade wieder treiben.

Wenn ihr eine traditionelle Rollenteilung habt, weil das finaziell die sinnvollste Lösung ist,  kann es schon helfen, einfach die Rollen gelegentlich zu tauschen. Dass ich wieder angefangen habe zu arbeiten und mein Mann einen Nachmittag in der Woche die Kinder betreut, hat unserer Beziehung sehr gut getan. Ich konnte auf Arbeit wieder eine andere Seite leben, als die mütterliche Versorungsstation zu sein. Mein Mann konnte den Stress der Arbeit hinter sich lassen. Und wir konnten wieder leichter an der Welt des anderen teilhaben.

Also schaut, wo ihr Gemeinsamkeiten schafft und wo ihr euch gegenseitig Freiräume einräumt. Dies muss immer wieder neu verhandelt werden, so wie sich die Situation der Familie verändert, wenn die Kinder größer werden.

Sorgt gut für euch.

Ich wünsche euch eine WUNDER(-volle) Zeit!

 

 

 

Negative Einstellungen in der Kinderwunschzeit

Negative Einstellungen in der Kinderwunschzeit

 

Der Mensch ist ein äußerst ökonomisches Wesen. Wir funktionieren so super und können so hohe Leistungen erbringen, da wir alltägliche Prozesse und Erfahrungen auf ihre Gemeinsamkeiten reduzieren. Alles was sich wiederholt, in gleicher oder ähnlicher Form, wird in einem Muster zusammengefasst.

Dies dient zum einem der oben erwähnten Ökonomie in den alltäglichen Abläufen und anderseits auch der schnellen Erkennung von Gefahren.

Unsere Erfahrungen prägen uns. Sie prägen unsere emotionalen, gedanklichen und Verhaltensmuster bis hin zu den körperlichen Prozessen, denen ich mich in meinem nächsten Artikel widmen werde.

Von klein auf machen wir uns ein Bild von uns selbst, anderen Menschen und der Welt im Allgemeinen.  Gerade frühen Erfahrungen in den Beziehungen zu unseren engsten Bezugspersonen, meist den Eltern, prägen dabei unser Selbstbild und Weltbild am stärksten und stabilsten. Fühlen wir uns von unseren Eltern angenommen und geliebt und schaffen sie es, uns zu geben, was wir brauchen, dann wenn wir es brauchen, entwickeln wir ein positives Bild von uns selbst, den anderen und der Welt. Mangelt es jedoch an den lebensnotwendigen Dingen, so bleiben Unsicherheit und Selbstzweifel.

Negative Einstellungen sich selbst gegenüber, bilden sich z.B. durch abwertende Aussagen oder offensichtloch abwertendes Verhalten anderer, vor allem unserer Eltern, uns gegenüber. Bilden sich dadurch Einstellungen, die sich mit den Aussagen unserer Bezugspersonen decken, so bezeichnet man das als explizite Glaubenssätze. Denn man kann sie ohne weiteres zuordnen und aussprechen. Haben sich solche Überzeugungen jedoch daraus entwickelt, wie man auch auf subtilerer Ebene mit uns umgegangen ist, so bestimmen sie zwar unser Denken, unsere Gefühle und unser Verhalten, aber es dürfte schwerfallen, sie spontan ausformulieren. Sie sind auch nicht so einfach einer bestimmten Person(-engruppe) zuzuordnen, die an der Entstehung beteiligt war. Um sie aufdecken, muss man oft zwischen den Zeilen lesen und vor allem über einen längeren Zeitraum genau beobachten. Diese Form bezeichnet man als implizite Glaubenssätze.

Eltern sind nicht perfekt und bringen meist ihre eigenen Bindungserfahrungen mit. Dies kann dazu führen, dass sie keine stabile Bindung zu ihrem Kind aufbauen können. Das Kind fühlt sich dann vielleicht nicht ausreichend geliebt, gesehen, anerkennt oder verstanden. Dadurch wird es sich selbst als minderwertig, falsch und anders empfinden. Es wird vielleicht das Gefühl haben, Gutes nicht zu verdienen oder auch davon ausgehen, dass bei ihm sowieso immer alles schief geht. Viele von uns kennen solche oder ähnliche Gedanken mehr oder weniger.

Gerade in belastenden Situationen, zu denen der unerfüllte Kinderwunsch ohne Frage zählt, treten destruktive Muster besonders gern auf den Plan. Sie bestätigen uns darin, dass wir ja eh nichts hinbekommen, es nicht verdienen, nichts wert sind, immer alles falsch machen und/oder wahrscheinlich sowieso kein/e gute/r Mutter/Vater wären. So absurd es klingt, auch wenn wir uns selbst runtermachen, so soll uns dies schützen. Unsere Psyche versucht uns plausibel zu erklären, wieso uns das geschieht. Das Gefühl zu verstehen, wieso etwas so und nicht anders ist, nimmt schon mal einen Teil der Ohnmacht. Dabei ist unerheblich, ob es der Wahrheit entspricht.

Wieso ist es so wichtig, dass wir diese Muster erkennen und verändern?

Wenn dich zum Beispiel das Muster bestimmt, dass du sowieso keine gute Mutter wärst, dann kann dies deinen Kinderwunsch entscheidend behindern. Außerdem machen dir selbstabwertende Muster die Zeit des unerfüllten Kinderwunsches noch schwerer, als es ohnehin schon ist. Gut für dich zu sorgen bedeutet auch und vor allem gut über dich zu denken.

Erkennst du dich in den Beschreibungen oben wieder, dann lade ich dich ein, deine selbstschädigenden Muster aufzudecken und sie zu ändern, in dir nützliche Muster.

Schauen wir uns zunächst deine expliziten Glaubenssätze an.

Anleitung -1-

Schreibe spontan negative Gedanken auf, die dir im Zusammenhang mit deinem Kinderwunsch, regelmäßig das Leben schwer machen.

  • Handelt es sich dabei um allgemeine Denkmuster, wie „Wieso sollte bei mir auch mal was klappen?“ oder sind es eher

spezifische Denkmuster den Kinderwunsch betreffend: „Ich bin zu blöd zum Kinderkriegen.“?

Die Unterscheidung ist insofern wichtig, da hinter den spezifischen, immer noch globale Abwertungsmuster stehen, die dann ebenso noch identifizieren müssen werden.  Hierzu kannst du ganz allgemeine Glaubensätze aufschreiben, die dir regelmäßig das Leben schwer machen.

Anleitung -2-

Stelle dir vor, du bist schon Mutter/Vater und dein Kind würde solche selbstabwertende Sätze über sich sagen. Was würdest du ihm sagen?

  • Versuche seine Aussagen in positive umzuformulieren.
  • Finde eine Formulierung, die du mit Überzeugung auch für dich vertreten kannst. Denn dann kannst du sie gut verinnerlichen und sie zu spontanen Denkmustern verfestigen. Du datest dich sozusagen auf den aktuellen Stand deines Lebens up. Bei unserem Computer machen wir das ständig, bei uns selbst sind wir da oft nachlässig. Dabei kann sich das nicht nur positiv auf dein Seelenleben in der Kinderwunschzeit auswirken, sondern auch auf deine Fruchtbarkeit.

Aber Achtung. Es ist nicht immer so leicht sein Denken zu ändern. Zum einen braucht alles, ob Denken, Fühlen oder Handeln 120 Wiederholungen, ehe es zur Gewohnheit wird. Zum anderen kann es auch sein, dass hinter den negativen Einstellungen traumatische Erfahrungen stehen. Dann kann man nicht einfach umdenken und alles ist gut. Dann reicht ein up-date nicht aus. Da braucht es zusätzlich noch eine traumatherapeutische Aufarbeitung des Geschehens.

Auch wirst du merken, dass du immer wieder in alte Denkmuster verfällst, vor allem zu Beginn der Veränderung. Das ist nicht schlimm, wer stolpert und wieder aufsteht, fasst Vertrauen.

Um die neuen Einstellungen zu verfestigen, kann es helfen, sie gut sichtbar aufzuhängen oder sie sich täglich einmal durchzulesen.

Am effektivsten ist es, sie in einem Zustand tiefer Entspannung, wie beim autogenen Training, der Shavasana beim Yoga oder beim Meditieren, immer wieder mantraähnlich zu wiederholen. Dann gehen sie tief ins Unterbewusstsein und verfestigen sich schneller, als wenn du sie im Stress des Alltages „trainierst“.

Wenn du das Gefühl hast, dass dich unbewusste Muster sabotieren, können dir folgenden Anleitungen helfen.

Anleitung -3-

Denke zurück an Situationen, in denen du etwas erlebst hast, das dich enttäuscht hat oder noch anderweitig belastet. Vielleicht fühlt es für dich dann ganz selbstverständlich so an, als hättest du nichts Gutes oder wärest selbst schuld. Versuche zu greifen, wie du das Geschehen aus der Sicht von Urvertrauen: „Ich komme alles was ich brauche, dann wenn ich es brauche.“ bzw. Urmisstrauen: „Ich bin nicht sicher, ob ich das was ich brauche, dann wenn ich brauche bekomme.“, betrachtest. Hast du innere Sicherheit, dass doch noch alles gut wird oder zweifelst du oder gehst gar davon aus, dass du deine Ziele sowieso nicht erreichen wirst.

  • Versuche deine Gefühle und Gedanken, die im Hintergrund wirken zu fassen und auszuformulieren. Fertige dazu zunächst ein Mindmap an, wo du alles einfach ohne Zensur niederschreibst. Falls du noch kein Kernwort, also sozusagen den Titel, hast, lass in der Mitte des Blattes einfach Platz.
  • Lies dir deine Notizen nochmal durch und versuche Zusammenhöriges farblich gleich zu markieren.
  • Formuliere nun einen Glaubenssatz, der die Inhalte der Mindmap zusammenfasst und das Wirken dieses Musters in deinem Leben zum Ausdruck bringt.
  • Reduziere die Aussage auf ein Wort. Dies kannst du als Kernwort verwenden, falls du noch keines hast oder wenn es sich besser anfühlt, das vorhandene ersetzen.

Diese Aufgabe kannst du sooft wiederholen, bis du alle impliziten Glaubensätze aufgedeckt hast. Nun soll es darum gehen sie zu deinstallieren bzw. zu aktualisieren.

Anleitung -2-

  • Lade deinen aufgedeckten Glaubenssatz zu einem Gespräch am runden Tisch ein. Neben dir sitzt noch ein innerer stärkender Anteil. Gib beiden einem Namen und schreibe einen Dialog zwischen euch dreien. Dabei ist es wichtig, dass du den negativen Glaubenssatz nicht angreifst. Dieser innere Anteil hat dir geholfen, dich so zu halten, dass du früher überleben konntest. Doch heute schadet er dir mehr, als er dir nutzt. Doch davon weiß er nichts.

Was haben die verschiedenen Gesprächspartner zu sagen? Du als der erwachsene Part musst das Gespräch leiten und zu einem gütlichen Ende führen.

  • Welche Aufgabe hat der bisher negative Anteil? Und wie kannst du seine Fähigkeiten heute nutzen. Welche Aufgabe kann er ab nun übernehmen oder kann er zur Ruhe kommen? Versuche in einem Bild die Fähigkeiten darzustellen und deren bisherige Aufgabe. Stelle ein Transformation dieser Funktionen im Hier und Jetzt dar.

Ich hoffe, du bist deinen negativen Glaubenssätzen auf die Spur gekommen und konntest sie entschärfen und befrieden. Nimm dich an und lerne dich zu lieben.

Ich wünsche dir eine WUNDERvolle Zeit!

Kinderwunsch und die eigene Beziehung zu Mutter und Vater

Kinderwunsch und die eigene Beziehung zu Mutter und Vater

Kinderwunsch und die eigene Beziehung zu Mutter und Vater

Wir alle sind geprägt durch unsere frühesten Beziehungen zu unserer Mutter und unserem Vater: Egal, ob sie präsent sind oder nicht, es wirkt sich auf unser Leben aus.  Die erste Beziehungserfahrung machen wir in der Mutter-Kind-Bindung. Erst später kommt der Vater als wichtige Bindungsperson dazu.

Wenn du in dieser Beziehung jedoch Mangel erfahren hast, so ist es wichtig diesen nachträglich zu bearbeiten. Sonst kann es deinen Kinderwunsch blockieren oder die Beziehung zum eigenen Kind ungünstig beeinflussen. Denn die eigene Mutter-Kind-Beziehung ist nun mal das Vorbild für unserer Bindung an das eigene Kind. Dabei kannst du dich entscheiden radikal alles anderes oder genauso zu machen, wie deine Mutter. Oder du schaust, was für dein Leben passt und übernimmst Nützliches. Unpassendes verwirfst du. Gerade wenn die Beziehung zur Mutter nicht intakt war, wirst du vielleicht dazu neigen Alles anders machen zu wollen. Dies kann in manchen wenigen Fällen richtig sein. Doch meist war ja nicht alles schlecht. Außerdem liegt diese Ablehnung meist nur darin begründet, dass du dich nicht mit dem Thema auseinandersetzen möchtest. Denn die alten Wunden willst du nicht wieder aufreißen. Das Problem ist nur, dass sie dich ebenso, wie die guten Erfahrungen geprägt haben. Und gerade, wenn du sie abwehrst, können sie dir auf die Füße fallen und unkontrolliert aus dir herausbrechen.

Sollst nun erst deine gesamte Kindheit aufarbeiten, ehe du Kinder bekommst? Auch hier, bekommt ihr, wie bei vielen Themen ein klares JEIN. Denn Nicht immer erst Zeit, alle Themen aufzuarbeiten.  Aber natürlich wäre es der ideale Zustand. Darüber hinaus, kann es nötig sein, erst die alten Wunden heilen zu lassen und ungünstige Einstellungen zu ändern. Denn eine ungünstige Beziehung zur eigenen Mutter bringt ungünstige Einstellungen dir selbst gegenüber. Du werdest dich ab, fühlst dich unfähig oder kannst nicht vertrauen. Vielleicht hat sich durch das Vorbild deiner Mutter auch ein Mutterbild bei dir entwickelt, womit du Schwierigkeiten hast und dass dir vielleicht sogar Angst vor deiner Mutterrolle macht. Vielleicht hat deine Mutter auch immer erzählt, wie mühsam und anstrengend die Schwangerschaft und/oder die Geburt waren und du bist nicht sicher, ob du das auf dich nehmen willst.

Oft sind uns solche Einstellungen gar nicht bewusst und wirken im Verborgen. Sie können deinen Kinderwunsch sabotieren und bewirken, dass es einfach nicht klappt mit dem eigenen Kind.

Zu diesem Thema versuche ich mit den Frauen in meiner Praxis einige Fragen zu klären.

 

Schreibanleitung

Versuche die folgenden Fragen in einem Fließtext zu beantworten.

  • Was weißt du aus deiner frühen Kindheit (1.-3. Lebensjahr)?

Natürlich meine ich nicht aus eigenen Erinnerungen, denn an die ersten drei Jahre können wir uns im Regelfall nicht bewusst erinnern. Aber oft wird ja in Familien von früher erzählt.  Wie war die Geburt, warst du ein einfaches oder schwieriges Kind? Ab wann warst du im Kindergarten?

  • Wie hast du selbst deine Beziehung zu deiner Mutter erlebt?

Hast du dich sicher, geliebt und gut versorgt gefühlt? Oder fühltest du dich eher allein und unverstanden?

  • In welcher Beziehung stehst du heute zu deiner Mutter?

Unabhängig von dem was gewesen ist, wie bist du heute als Erwachsene mit deiner Mutter in Beziehung?

Und für alle, die bereits Kinder haben:

  • Wie hat das eigene Muttersein, den Blick auf deine Mutter und die Beziehung zu ihr verändert?

Über die eigene Mutter hinaus, sind wir natürlich auch das gesellschaftliche Mutterbild geprägt.

 

Anleitung

  • Male ein Bild, das darstellt, deiner Meinung das gesellschaftliche Mutterbild ist.

 

Schreibanleitung

  • Schreibe nun einen Dialog mit deiner Mutter, in dem du ihr erklärst, wieso du eine gute Mutter sein wirst.

Kinderwunsch wird oft kritisch hinterfragt, als wolle man sich als Frau, den anderen Lebensaufgaben nicht stellen und sich ins Muttersein flüchten.

  • Erkläre so einer kritischen Person, wer du bist, auch falls du nie Mutter wirst oder neben deiner Mutterrolle, wenn du bereits Kinder haben solltest.

Ich hoffe, du bist dir mit diesen Aufgaben etwas nähergekommen, was deine Mutterrolle und eventuelle Ängste, Verletzungen und innere Blockaden angeht. Wenn du festgestellt hast, dass es Verletzungen aus deiner Kindheit gibt, die noch nicht befriedet sind. Dann wäre ein möglicher nächster Schritt, mit diesem inneren Kind/ den inneren Kindern zu arbeiten und sie zu heilen.

 

Ich wünsche dir eine WUNDERvolle Zeit!

Blog Vorstellung

Blog Vorstellung

 

Wunderwege

 

Hallo mein Name ist Tanja Krieger. Ich bin selbst seit fünfeinhalb Jahren auf dem Weg durch die Kinderwunschzeit. Mein Mann und ich haben in dieser Zeit ein Kind adoptiert, ein leibliches bekommen und wollen das Abenteuer noch einmal wagen. Doch wie ihr euch sicher denken könnt, war und ist es auch bei uns nicht einfach. Daher auch der Name Wunderwege. Denn die Wege, die unsere Kinder zu uns nahmen, sind schon speziell.

Neben meinem Muttersein, bin ich auch Heilpraktikerin für Psychotherapie mit einer Ausbildung zur Schreibtherapeutin und Yogalehrerin. Durch meine Zeit zu Hause mit den Kindern und unsere Kinderwunschproblematik, habe ich mich speziell auf Kinderwunschbegleitung ausgerichtet bzw. spezielle Schwierigkeiten, die sich dann auch in der Folge im Familienleben ergeben können.

In diesem Blog verspreche ich euch nicht, Lösungen für alle eure Probleme zu haben. Ich kann und will euch nicht versprechen, dass ihr es schafft mit meinen Anregungen schwanger zu werden. Denn mich nerven die ganzen Blogs, in denen suggeriert wird, dass sie einem mit Sicherheit helfen können, wenn man nur die Anweisungen befolgt. Sicher bekommt ihr auch Tipps und Infos zu möglichen Ursachen eures unerfüllten Kinderwunsches. Aber es ist mir vor allem ein großes Anliegen euch nicht allein zu lassen.

 

Einsam durch die Kinderwunschzeit

Mein Mann und ich haben in unserer Kinderwunschzeit erlebt, wie einsam dieser Wunsch machen kann. Denn Freunde und Familie sind schnell überfordert, wenn es nicht so klappen will, wie man sich das wünscht. Speziell in Zeiten von Corona, hat sich vieles noch verschärft, was die Belastungen von Kinderwunschbehandlungen, Schwangerschaft und Geburt angeht.

Ich habe mich noch nie so einsam gefühlt, wie in der Quarantäne bei meiner 12. Fehlgeburt, blutend wie ein angestochenes Reh. Die einzige Option ärztliche Unterstützung zu bekommen, wäre der Notruf gewesen. Doch mit Kindern im Alter von 2 und 3 Jahren möchte man das möglichst vermeiden.  Niemand sollte sich so allein fühlen müssen. Deshalb habe ich mir die mentale Begleitung von Frauen, Männern, Paaren und Familien speziell in der Kinderwunschzeit zur Aufgabe gemacht.

 

Endlich Schwanger und trotzdem wenig Freude

Aber auch, wenn es dann geklappt hat und man endlich schwanger ist, heißt das nicht, dass alles rosarot ist. Schwangerschaften nach langer Kinderwunschzeit und /oder nach wiederholten Fehlgeburten sind oft sehr mit Angst und Sorgen belastet. Auch hier möchte ich helfen, damit die Frauen wieder Vertrauen in ihren Körper fassen können. Wichtig ist dabei, dass der Kontakt zum eigenen Körper erst einmal wieder aufgebaut wird. Durch Traumatisierungen, wie Fehlgeburten, Eileiterschwangerschaften oder schwierige Geburten, kann es sein, dass der eigene Körper nicht mehr oder zum Teil wirklich gespürt wird. Dies dient dem Schutz, um nicht immer wieder mit dem Trauma konfrontiert zu werden.

Der Kontakt zum eigenen Körper ist aber gerade in der Schwangerschaft wichtig. Als Schwangere weiß man im Allgemeinen, ob alles in Ordnung ist oder nicht.  Aber nach vielen Tiefschlägen traut man sich vielleicht gar nicht mehr, irgendetwas zu fühlen oder vertraut seinen Gefühlen nicht.

Ich weiß noch als ich mit meinem Sohn ganz frisch schwanger war, hatte ich überhaupt kein Vertrauen, dass nach 10 Fehlgeburten nun endlich ein gesundes Kind auf die Welt kommen kann. Meine Hebamme, die viele Jahrzehnte Erfahrung in ihrem Beruf hat, sagte zu mir in der achten Woche, ich solle mir keine Sorgen machen. Dieses Kind würde kommen. Es will leben. Das war für mich wie eine magische Formel. So blöd es sich auch anhört. Keine Hebamme und kein Arzt der Welt kann einem sowas versprechen. Aber es entsprach auch meinem Gefühl, wenn ich es schaffte alle Angst beiseite zu schieben und auf mein Bauchgefühl zu hören.

Aber auch ohne traumatische Vorerfahrungen ist Schwangerschaft, schon aufgrund der hormonellen Situation eine besondere Herausforderung für Körper und Psyche. Und so brauchen auch Frauen hin und wieder positive Unterstützung, die sonst sehr vertrauensvoll in ihrem Körper ruhen.

 

Die selbstbestimmte Geburt

Neben dem Kinderwunsch liegt mir auch das Vorbereiten einer selbstbestimmten Geburt am Herzen. Ebenso möchte ich Frauen unterstützen, denen das nicht möglich war und die traumatische Erfahrungen unter der Geburt gemacht haben. Auf Spielplätzen komme ich immer wieder mit Müttern ins Gespräch, die mir von ihren Geburten erzählen.  Was sie mir erzählen, lässt mich manchmal zweifeln, ob wir wirklich so viel weiter sind, als im Mittelalter. Wie heute z.T. immer noch mit Frauen, noch dazu in der besonders sensiblen Phase, der Geburt und auch mit Neugeborenen umgegangen wird, ist mehr als fragwürdig.  Dabei sind es nicht nur unsensible männliche Ärzte, die Untersuchen ohne Ankündigung und Feingefühl durchführen. Es sind auch Hebammen, die unter Stress stehen, da sie mehrere Geburten begleiten. Unter dem Druck den Geburtsbetrieb möglichst reibungslos zu gestalten, werden Frauen verfrüht zu Eingriffen in den Geburtsverlauf gedrängt und in vielen Fällen ist dann eine natürliche Geburt nicht mehr möglich.

Ich habe mich damals bewusst für eine Hausgeburt entschieden, genau aus dem Grund, aus dem viele sich für die Klinik entscheiden: Es erschien mir für mich und mein Kind als das Sicherste. Und auch rückblickend war es genau das Richtige. Dies soll jedoch nicht heißen, dass jede Frau ihr Kind zu Hause bekommen soll.  Dies zu beurteilen ist jedoch oft nicht einfach. Erstens gibt es nur noch wenige Hebammen, die diesen Dienst anbieten. Zweitens raten Ärzte im Allgemeinen von einer Hausgeburt ab. Ich möchte mit dir zusammen den richtigen Weg für dich und den Kindsvater finden.

 

Mein Weg im Kinderwunsch- nur ein Weg von vielen

In meinen Beiträgen könnt ihr lesen wie wir, also ich als Frau und Mutter, mein Mann und auch meine Kinder, mit den nunmehr 17 Fehlgeburten leben.  Wie erlebten wir den unerfüllten Kinderwunsch ohne Kinder und jetzt mit unseren beiden kleinen Wundern.

Dazu kann ich euch sagen, wir schweben trotz unseres Wissens als Heilpraktiker für Psychotherapie, auch nicht über den Dingen. Wir hadern, zweifeln, haben Angst und Wut, wie jeder andere Mensch. Aber vielleicht könnt ihr euch aus meinen nun regelmäßig erscheinenden Texten etwas mitnehmen, Dinge ausprobieren, die euch helfen mit eurem unerfüllten Kinderwunsch leichter umzugehen.

Wichtig ist mir, dass niemand das Gefühl haben soll, allein zu sein, mit seiner Angst, Traurigkeit, Wut und Ohnmacht und allen Gefühlen, die dieses Thema in einem anrührt. Zu wissen, dass man nicht allein ist, dass es Manschen gibt, die dies kennen und das Leid, dass damit einhergeht aushalten und zuhören, kann schon helfen. So habe ich es zumindest erlebt. Denn bei mir gab es keinen, der mit ausgehalten hat, was ICH aushalten muss/te.  Und dabei hätte ich mir nur jemanden gewünscht, der zuhört und nicht wegläuft oder versucht mir schlaue Ratschläge zu geben, nur um sich selbst besser zu fühlen.

Also fühlt euch willkommen, mit allem was euch bewegt, rund um das Thema Kinderwunsch.

Bis zum nächsten Mal wünsche ich euch eine WUNDERvolle Zeit.

 

Tanja Krieger