Blog Vorstellung

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Wunderwege

 

Hallo mein Name ist Tanja Krieger. Ich bin selbst seit fünfeinhalb Jahren auf dem Weg durch die Kinderwunschzeit. Mein Mann und ich haben in dieser Zeit ein Kind adoptiert, ein leibliches bekommen und wollen das Abenteuer noch einmal wagen. Doch wie ihr euch sicher denken könnt, war und ist es auch bei uns nicht einfach. Daher auch der Name Wunderwege. Denn die Wege, die unsere Kinder zu uns nahmen, sind schon speziell.

Neben meinem Muttersein, bin ich auch Heilpraktikerin für Psychotherapie mit einer Ausbildung zur Schreibtherapeutin und Yogalehrerin. Durch meine Zeit zu Hause mit den Kindern und unsere Kinderwunschproblematik, habe ich mich speziell auf Kinderwunschbegleitung ausgerichtet bzw. spezielle Schwierigkeiten, die sich dann auch in der Folge im Familienleben ergeben können.

In diesem Blog verspreche ich euch nicht, Lösungen für alle eure Probleme zu haben. Ich kann und will euch nicht versprechen, dass ihr es schafft mit meinen Anregungen schwanger zu werden. Denn mich nerven die ganzen Blogs, in denen suggeriert wird, dass sie einem mit Sicherheit helfen können, wenn man nur die Anweisungen befolgt. Sicher bekommt ihr auch Tipps und Infos zu möglichen Ursachen eures unerfüllten Kinderwunsches. Aber es ist mir vor allem ein großes Anliegen euch nicht allein zu lassen.

 

Einsam durch die Kinderwunschzeit

Mein Mann und ich haben in unserer Kinderwunschzeit erlebt, wie einsam dieser Wunsch machen kann. Denn Freunde und Familie sind schnell überfordert, wenn es nicht so klappen will, wie man sich das wünscht. Speziell in Zeiten von Corona, hat sich vieles noch verschärft, was die Belastungen von Kinderwunschbehandlungen, Schwangerschaft und Geburt angeht.

Ich habe mich noch nie so einsam gefühlt, wie in der Quarantäne bei meiner 12. Fehlgeburt, blutend wie ein angestochenes Reh. Die einzige Option ärztliche Unterstützung zu bekommen, wäre der Notruf gewesen. Doch mit Kindern im Alter von 2 und 3 Jahren möchte man das möglichst vermeiden.  Niemand sollte sich so allein fühlen müssen. Deshalb habe ich mir die mentale Begleitung von Frauen, Männern, Paaren und Familien speziell in der Kinderwunschzeit zur Aufgabe gemacht.

 

Endlich Schwanger und trotzdem wenig Freude

Aber auch, wenn es dann geklappt hat und man endlich schwanger ist, heißt das nicht, dass alles rosarot ist. Schwangerschaften nach langer Kinderwunschzeit und /oder nach wiederholten Fehlgeburten sind oft sehr mit Angst und Sorgen belastet. Auch hier möchte ich helfen, damit die Frauen wieder Vertrauen in ihren Körper fassen können. Wichtig ist dabei, dass der Kontakt zum eigenen Körper erst einmal wieder aufgebaut wird. Durch Traumatisierungen, wie Fehlgeburten, Eileiterschwangerschaften oder schwierige Geburten, kann es sein, dass der eigene Körper nicht mehr oder zum Teil wirklich gespürt wird. Dies dient dem Schutz, um nicht immer wieder mit dem Trauma konfrontiert zu werden.

Der Kontakt zum eigenen Körper ist aber gerade in der Schwangerschaft wichtig. Als Schwangere weiß man im Allgemeinen, ob alles in Ordnung ist oder nicht.  Aber nach vielen Tiefschlägen traut man sich vielleicht gar nicht mehr, irgendetwas zu fühlen oder vertraut seinen Gefühlen nicht.

Ich weiß noch als ich mit meinem Sohn ganz frisch schwanger war, hatte ich überhaupt kein Vertrauen, dass nach 10 Fehlgeburten nun endlich ein gesundes Kind auf die Welt kommen kann. Meine Hebamme, die viele Jahrzehnte Erfahrung in ihrem Beruf hat, sagte zu mir in der achten Woche, ich solle mir keine Sorgen machen. Dieses Kind würde kommen. Es will leben. Das war für mich wie eine magische Formel. So blöd es sich auch anhört. Keine Hebamme und kein Arzt der Welt kann einem sowas versprechen. Aber es entsprach auch meinem Gefühl, wenn ich es schaffte alle Angst beiseite zu schieben und auf mein Bauchgefühl zu hören.

Aber auch ohne traumatische Vorerfahrungen ist Schwangerschaft, schon aufgrund der hormonellen Situation eine besondere Herausforderung für Körper und Psyche. Und so brauchen auch Frauen hin und wieder positive Unterstützung, die sonst sehr vertrauensvoll in ihrem Körper ruhen.

 

Die selbstbestimmte Geburt

Neben dem Kinderwunsch liegt mir auch das Vorbereiten einer selbstbestimmten Geburt am Herzen. Ebenso möchte ich Frauen unterstützen, denen das nicht möglich war und die traumatische Erfahrungen unter der Geburt gemacht haben. Auf Spielplätzen komme ich immer wieder mit Müttern ins Gespräch, die mir von ihren Geburten erzählen.  Was sie mir erzählen, lässt mich manchmal zweifeln, ob wir wirklich so viel weiter sind, als im Mittelalter. Wie heute z.T. immer noch mit Frauen, noch dazu in der besonders sensiblen Phase, der Geburt und auch mit Neugeborenen umgegangen wird, ist mehr als fragwürdig.  Dabei sind es nicht nur unsensible männliche Ärzte, die Untersuchen ohne Ankündigung und Feingefühl durchführen. Es sind auch Hebammen, die unter Stress stehen, da sie mehrere Geburten begleiten. Unter dem Druck den Geburtsbetrieb möglichst reibungslos zu gestalten, werden Frauen verfrüht zu Eingriffen in den Geburtsverlauf gedrängt und in vielen Fällen ist dann eine natürliche Geburt nicht mehr möglich.

Ich habe mich damals bewusst für eine Hausgeburt entschieden, genau aus dem Grund, aus dem viele sich für die Klinik entscheiden: Es erschien mir für mich und mein Kind als das Sicherste. Und auch rückblickend war es genau das Richtige. Dies soll jedoch nicht heißen, dass jede Frau ihr Kind zu Hause bekommen soll.  Dies zu beurteilen ist jedoch oft nicht einfach. Erstens gibt es nur noch wenige Hebammen, die diesen Dienst anbieten. Zweitens raten Ärzte im Allgemeinen von einer Hausgeburt ab. Ich möchte mit dir zusammen den richtigen Weg für dich und den Kindsvater finden.

 

Mein Weg im Kinderwunsch- nur ein Weg von vielen

In meinen Beiträgen könnt ihr lesen wie wir, also ich als Frau und Mutter, mein Mann und auch meine Kinder, mit den nunmehr 17 Fehlgeburten leben.  Wie erlebten wir den unerfüllten Kinderwunsch ohne Kinder und jetzt mit unseren beiden kleinen Wundern.

Dazu kann ich euch sagen, wir schweben trotz unseres Wissens als Heilpraktiker für Psychotherapie, auch nicht über den Dingen. Wir hadern, zweifeln, haben Angst und Wut, wie jeder andere Mensch. Aber vielleicht könnt ihr euch aus meinen nun regelmäßig erscheinenden Texten etwas mitnehmen, Dinge ausprobieren, die euch helfen mit eurem unerfüllten Kinderwunsch leichter umzugehen.

Wichtig ist mir, dass niemand das Gefühl haben soll, allein zu sein, mit seiner Angst, Traurigkeit, Wut und Ohnmacht und allen Gefühlen, die dieses Thema in einem anrührt. Zu wissen, dass man nicht allein ist, dass es Manschen gibt, die dies kennen und das Leid, dass damit einhergeht aushalten und zuhören, kann schon helfen. So habe ich es zumindest erlebt. Denn bei mir gab es keinen, der mit ausgehalten hat, was ICH aushalten muss/te.  Und dabei hätte ich mir nur jemanden gewünscht, der zuhört und nicht wegläuft oder versucht mir schlaue Ratschläge zu geben, nur um sich selbst besser zu fühlen.

Also fühlt euch willkommen, mit allem was euch bewegt, rund um das Thema Kinderwunsch.

Bis zum nächsten Mal wünsche ich euch eine WUNDERvolle Zeit.

 

Tanja Krieger