von Antje Przyborowski | Mrz 23, 2023 | Abschied von Kinderwunsch, Adoption/Pflegschaft, Kinderwunsch, künstliche Befruchtung |
Die Zeit des unerfüllten Kinderwunsches ist oftmals steinig und schwer. Und so individuell wie du selbst. Deshalb bringt es nichts, wenn du versuchst, Ratschläge anderer Menschen, die bereits erfolgreich Kinder bekommen oder ihren Kinderwunsch abgeschlossen haben, einfach zu übernehmen. Denn „den“ Weg zum Kind gibt es nicht. Ratschläge können Möglichkeiten aufzeigen, aber auch „Schläge“ sein, bei denen du den Eindruck gewinnst, dass du nicht in Ordnung bist, so wie du deinen Weg gehst.
Du kannst deinen Weg durch die Kinderwunschzeit nur auf deine Art und Weise gehen. Dazu gehört auch dein eigenes Tempo. Ob andere schneller unterwegs sind, ist egal. Die Kinderwunschzeit ist keine Zeit oder Leistung, die absolviert werden muss. Gerade die allgegenwärtige Trauer in der Kinderwunschzeit ist ein Gefühl, das geachtet und durchgearbeitet werden möchte.
Auch ob die Schritte, die du geht, groß oder klein sind, bleibt dir überlassen. Du kannst nur die Schritte machen, für die du Kraft hast. Geh in deinem Tempo mit deinen Schritten. Gern auch mit Begleitung, aber du bestimmst, wohin und wie schnell. Denn nur du kannst deinen Weg gehen. Er muss für niemanden außer dich passen. Ob andere deinen Weg für einen Um- oder Irrweg halten, spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Es ist dein Weg
Wie oft hast du schon in diesen oder jenen Lebenslagen von anderen Menschen Ratschläge erhalten: Tue dies und es wird dir besser gehen. Mach es lieber so, das funktioniert auf jeden Fall. In der Kinderwunschzeit ist das nicht anders. Wenn deine Mitmenschen deinen erfolglosen Bemühungen um ein Kind nicht gerade hilflos gegenüberstehen, geben sie dir gern Ratschläge, wie du dies oder jenes tun sollst, damit es endlich klappt.
Es ist schon erstaunlich, was gerade in der Kinderwunschzeit an Ratschlägen auf dich einprasseln kann: „Iss nur noch dieses oder jenes, auf gar keinen Fall etwas anderes.“ „Fahr in den Urlaub, dann wird das schon.“ „Du musst nur lang genug warten.“ „Da bleibt nur eine künstliche Befruchtung, je eher, desto besser.“ „Lass den ganzen medizinischen Kram und adoptiere lieber. Es gibt so viele Kinder, die ein schönes Zuhause brauchen.“ Bestimmt fallen dir noch mehr ein.
Doch nur weil bei deiner Freundin dieses oder jenes funktioniert hat, um schwanger zu werden, muss das nicht auch bei dir der Fall sein. Auch Dinge, die bei deiner Nachbarin funktioniert haben, müssen dir nicht helfen. Denn dein Kinderwunsch ist persönlich, er betrifft dich und eventuell noch deinen Partner. Deshalb kann auch dein Kinderwunschweg nur dein persönlicher sein. Vielleicht wird auch der eine oder andere Irrweg dabei sein. Ich zum Beispiel musste für mich den „Umweg“ über die künstlichen Befruchtungen gehen, bevor ich mir eine Adoption zutraute.
Wichtig erscheint mir, dass du dabei immer schaust, was dir außerhalb des Kinderwunsches guttut. Wenn es dir hilft, jeden Tag im Wald spazieren zu gehen, dann tue es. Wenn du dabei jedoch immer an einem Kinderspielplatz vorbeimusst und dich das jedes Mal aus dem Gleichgewicht wirft, dann schaue, ob es dir besser tut, im Moment einen anderen Weg zu gehen, um den Anblick zu vermeiden. Vielleicht wird es später wieder gehen, doch dann kannst du immer noch neu entscheiden.
Gehe deinen Kinderwunschweg in deinem eigenen Tempo
Genauso wie dein Kinderwunschweg individuell ist, so ist es auch mit dem Tempo. Die eine braucht mehr Zeit, die andere weniger. Manch eine probiert erst in Ruhe alle alternativen Methoden aus, bevor sie eventuell bereit für medizinische Lösungen ist. Andere gehen sofort den medizinischen Weg und schöpfen zügig alle Möglichkeiten aus. Auch die Entscheidung darüber, ob und wann du überhaupt medizinische Unterstützung möchtest, sollte bei dir bleiben.
Lass dich bitte in dieser Zeit auch nicht von der „biologischen Uhr“ verrückt machen. Natürlich ist sie da. Irgendwann sind Frauen biologische Grenzen des Schwangerwerdens gesetzt. Sicher sinken die Chancen auf eine Schwangerschaft mit zunehmendem Alter. Doch Druck, der durch das Symbol einer tickenden Uhr im Hintergrund erzeugt wird, ist das, was du gerade überhaupt nicht gebrauchen kannst.
Die Zeit des unerfüllten Kinderwunsches ist nämlich auch eine Erfahrungszeit. Du erfährst, dass du einige Dinge in deinem Leben nicht erzwingen kannst. Du wirst schwanger – oder auch nicht. Du kannst auf natürlichem Weg schwanger werden – oder auch nicht. Bei dir funktioniert die künstliche Befruchtung – oder auch nicht. Dein Weg zu Kindern führt über Adoption oder Pflegschaft oder du bleibt lieber kinderlos.
Diese Erfahrungszeit ist auch eine Zeit großer Verunsicherung. Gerade wenn du in deinem Leben bisher alles erreicht hast, was du wolltest, kann diese Erfahrung dich aus deinem Gleichgewicht werfen. Gerade deshalb solltest du dir die Zeit nehmen, die du brauchst, um gut da durch zu kommen und das unabhängig von den Ratschlägen Außenstehender. Denn letztendlich ist es dein Leben und dein Körper, der mit allen eventuellen medizinischen Maßnahmen zurecht kommen muss.
Entscheide selbst über die Schritte, die du gehst
Gerade wenn dein unerfüllter Kinderwunsch über Jahre anhält, geben dir deine Mitmenschen vielleicht zu verstehen, dass du es besser sein lassen und auf Kinder verzichten solltest. Schließlich gebe es ja noch viele andere Dinge, um die du dich kümmern könntest. Oder dass du jetzt endlich den medizinischen Weg intensiver angehen solltest.
Solche Worte können verletzend und abwertend sein. Sie unterstellen, dass es einen Regelweg gibt, der zu absolvieren ist. Und dass du so, wie du unterwegs bist, nicht in Ordnung bist. Doch das stimmt so nicht. Gerade beim Kinderwunsch ist Trauer so präsent – mit jeder Regelblutung, jedem schlechten medizinischen Befund, jedem „Negativ“ nach einer künstlichen Befruchtung, jeder Fehlgeburt. Diese Trauer benötigt Zeit und Raum.
Ich wünsche dir deshalb, dass du dir die Zeit nimmst, die du für die einzelnen Schritte brauchst. Lass dich bitte auch nicht von deinem Partner oder Ärzten drängen. Es ist dein Körper, der eventuelle hormonelle Stimulationen über sich ergehen lassen muss, nicht ihrer. Lass dir die Entscheidungen über das, was du tust und was du tun möchtest, bitte nicht aus der Hand nehmen.
Bei jeder Maßnahme, egal welcher, solltest du zu 100% dahinterstehen und sie nicht nur jemand anderem zuliebe tun. Manchmal geht dieser Druck nicht (nur) von Ärzten oder vom Partner aus, sondern – teilweise unterschwellig – auch von Eltern oder Schwiegereltern, die sehnsüchtig auf ein Enkelkind warten. Gerade diesem Druck standzuhalten, kann sehr schwierig sein, bleiben wir doch zeitlebens die Kinder unserer Eltern, selbst wenn wir längst erwachsen sind.
Achte auf dich.
von Antje Przyborowski | Feb 9, 2023 | Kinderwunsch |
Unerfüllter Kinderwunsch ist oft bedrückend, kraftzehrend und düster. Oftmals hat daneben nichts mehr Platz. Alles die Dinge, an denen du dich früher erfreut hast, scheinen verschwunden. Jedes Negativ kann dich tiefer in ein Loch ziehen, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Du funktionierst. Du nimmst vielleicht deine Behandlungstermine wahr. Oder die fruchtbaren Tage für Sex. Viel mehr geht manchmal nicht.
Neben dieses Loch kannst du einen Kraftort stellen, der dir Sicherheit bietet, wie eine kleine Insel, auf die du dich zurückziehen kannst. Zu einem Kraftort für dich kann jeder Ort werden, mit dem du etwas Positives verbindest. Vielleicht bist du einmal an einem solchen magischen Ort gewesen, an einem Platz mit einer besonderen Ausstrahlung. Das kann eine Bank mit einer schönen Aussicht gewesen sein. Ein Strand mit Palmen und klarem blauen Wasser. Der Anblick eines schneebedeckten Gipfels.
In dem du in Gedanken an diesen Ort zurückkehrst, ihm nachspürst, ihn ins Hier und Jetzt holst, kannst du deine Energiereserven wieder auffüllen. Du kannst fühlen, wie gut er dir tut und ihn neben deine Verzweiflung stellen. Nicht als Ersatz, sondern als Anker.
Ein Ort, an dem du dich wohl gefühlt hast
Wer im Internet das Wort „Kraftort“ eingibt, erhält diverse Hinweise auf geografische Orte, die nach esoterischen Vorstellungen eine besondere Erdstrahlung haben. Mit ihnen hat der Kraftort, den ich meine, jedoch nichts zu tun. Vielmehr geht es mir um einen Ort in deinen Erinnerungen oder deiner Phantasie, der dir in den schweren Stunden des unerfüllten Kinderwunsches helfen kann, Kraft und Halt zu finden.
Dieser Kraftort kann ein realer sein. Einer, an dem du warst, wo du dich rundherum wohl und sicher gefühlt hast. Wohin du gern zurückkehren würdest. Wo du deinen Seelenfrieden fandest und die Welt außen vor blieb. Das kann ein Ort am Meer sein. An dem die Wellen rauschen. Die Möwen rufen. Die Sonne dich wärmt. Deine nackten Füße im Sand spielen. Der Wind deine Haut streichelt. Wo du auf einer Düne sitzt und auf das Wasser schaust. Eins mit dir bist und deiner Umgebung.
Das mag jetzt vielleicht kitschig klingen, aber wir alle kennen solche Orte. Irgendwann in unserem Leben gab es diese Momente, wo wir ganz bei uns waren. Wo wir uns voller Kraft und Energie fühlten. Wo uns nichts zu schwer erschien.
Bei deinem Kraftort kann sich aber auch um einen imaginären Ort handeln. Ein kleines Paradies, so wie du es dir vorstellst. Vielleicht hast du so einen Ort einmal in einem Film gesehen. Oder in einem Buch eine Beschreibung gelesen. Zum Beispiel von einer grünen Oase, umgeben von schneebedeckten Bergen. Ein Wasserfall plätschert leise. Im Hintergrund zwitschern Vögel. Ein leichter Wind weht. Die Blätter rascheln im Wind. Ein Ort, um dich geborgen zu fühlen. An dem alles gut ist für dich.
Egal, ob es sich bei deinem Kraftort um einen realen oder einen fiktiven Ort handelt, wichtig ist nur, dass du mit diesem Ort Frieden, Ruhe, Wohlgefühl und Sicherheit verbindest.
Ein Ort für deinen inneren Frieden
Ein Kraftort kann dir, wie der Name schon sagt, Kraft und Halt in schweren Stunden geben. Indem du dich an ihn erinnerst, kannst du ihn in die Gegenwart holen. Du kannst spüren, wie es sich jetzt anfühlt, wenn du an diesen Ort denkst. Dieser Kraftort wird deine Verzweiflung am unerfüllten Kinderwunsch nicht verschwinden lassen. Du wirst auch davon nicht schwanger werden. Aber du kannst damit ein positives Gefühl neben deine aktuelle Situation stellen. Als einen Anker, der dich hält in diesen stürmischen Zeiten.
Als ich vor vielen Jahren – mitten in meiner Kinderwunschzeit – im Urlaub auf Teneriffa war, fand ich einen meiner Kraftorte. Ich bestieg den Berg Guajara direkt gegenüber vom höchsten Berg der Insel, dem Teide. Als ich nach einiger Kraxelei oben ankam, öffnete sich mir der Panoramablick auf den schneebedeckten Teide. Dieser Anblick überwältigte mich. Die Sonne schien auf diesen Berg. Es war wie ein Blick auf den Sitz der Götter. Ein tiefes Glücksgefühl durchfuhr mich. Ruhe durchströmte mich. Aller Schmerz, alle Sehnsucht waren in den Hintergrund gerückt. Sehr, sehr lange saß ich einfach nur da und schaute auf den Teide. Ich sog seinen Anblick und die Wärme in mich auf. Am liebsten wäre ich nie wieder von dort weggegangen.
Wenn ich mir später diesen Moment in mein Gedächtnis rief, spürte ich wieder die Wärme und dieses tiefe Gefühl von Zufriedenheit. Mein Herzschlag wurde ruhiger. Ich spürte, wie mein Atem tiefer ging. Ich konnte mich entspannt zurücklehnen. Ich konnte die Kraft dieses Ortes wieder in mir spüren und sie aufnehmen. Meine Trauer und meine Verzweiflung am unerfüllten Kinderwunsch war in diesen Erinnerungsmomenten nicht weg, aber sie standen nicht mehr im Vordergrund.
Schaffe deinen Kraftort
Um deinen Kraftort zu finden, kannst du deine Erinnerungen nach den schönen Orten deines Lebens durchforsten. Wo hast du dich wohlgefühlt? Wo würdest du gern noch mal hingehen? Wenn dir gar nichts einfällt, kannst du auch alte Urlaubsfotos zur Hand nehmen. Spüre beim Betrachten der Bilder in dich hinein, welcher Ort dir Ruhe und Sicherheit vermittelt. Vielleicht bist du überrascht, welcher Ort dich anspricht.
Versuche dich zu erinnern, wie es dir damals ging. Was war dort besonders schön? Welcher Zauber lag über diesem Ort? Wo kannst du ihn spüren?
Und wenn du keinen Ort in deiner Erinnerung findest? Vielleicht fällt dir ein Film ein, in dem du einen solchen Platz gesehen hast. Oder eine Beschreibung in einem Buch. Vielleicht auch ein Bild aus einer Zeitschrift. Aus einem Urlaubsprospekt. Ein Ort, an den du immer mal wolltest, aber bisher nicht hinkamst. Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Du kannst dir auch aus verschiedenen Orten einen Kraftort zusammensetzen. Wenn du dich zum Beispiel an eine sonnendurchflutete Lichtung im Wald erinnerst, kannst du in deiner Phantasie auch einen kleinen plätschernden Bach hinzusetzen. Spüre, wie sich das für dich anfühlt. Und wenn du im Hintergrund das störende Rauschen der Autobahn hörst? Wer hindert dich daran, diesen Phantasieort einfach an eine Stelle zu versetzen, wo Ruhe herrscht. Alles ist möglich, denn der Ort soll sich für dich gut anfühlen.
Damit du die Kraft findest für den nächsten Schritt, die nächste Stunde, den nächsten Tag. Damit neben dem Schutt deiner Rückschläge beim Kinderwunsch auch etwas Schönes stehen kann.
Achte auf dich.
von Antje Przyborowski | Jan 26, 2023 | Abschied von Kinderwunsch, Fehlgeburt, Kinderwunsch, künstliche Befruchtung |
Unerfüllter Kinderwunsch und Trauer – das passt für viele Menschen auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammen. Denn Trauer verbinden wir in der Regel damit, dass wir etwas, was uns lieb und teuer war, verlieren. Wie zum Beispiel einen uns nahestehenden Menschen. Doch beim unerfüllten Kinderwunsch fehlt es in der Regel genau daran.
Das Kind, das wir uns wünschen, ist noch gar nicht da. Deshalb wird Paaren und vor allem Frauen, die sich sehnlichst ein Kind wünschen, zwar von ihrem Umfeld ein gewisses Leiden daran zugestanden, aber Trauer? Wie kannst du um etwas trauern, das vielleicht nie da war, weil du nie schwanger warst? Oder das in den ersten Schwangerschaftswochen als „Zellklumpen“ abgegangen ist?
Ich möchte dich heute einladen, einmal genauer hinzuschauen. Trauer ist vielschichtiger, als es zunächst den Anschein hat. Gerade in der Kinderwunschzeit und bei unerfülltem Kinderwunsch ist sie stetig präsent. Wir nennen sie nur anders: Enttäuschung, Verzweiflung, Niedergeschlagenheit, Angst, Neid, Schuld, Leere. All diese Gefühle sind da, weil wir das, was wir uns wünschen, nicht haben und vielleicht auch nie haben können.
Was ist Trauer überhaupt?
Trauer, wie wir sie heute verstehen, ist ein emotionaler Zustand. Ein Gefühl. Ein seelischer Schmerz. Wir sind zornig, fassungslos, ohnmächtig, wütend oder auch betäubt. Oder wir haben Angst, schämen uns, sind verzweifelt, fühlen uns leer oder geben uns selbst die Schuld an dem, was passiert ist. Etwas hat sich verändert, das sich unserem Einfluss entzieht. Dafür muss nicht unbedingt ein geliebter Mensch sterben. Wir sind einer Situation ohnmächtig – ohne Macht – ausgesetzt.
Dazu gehört auch der unerfüllte Kinderwunsch. Du möchtest gern Kinder, aber sie kommen nicht. Entweder wirst du gar nicht erst schwanger. Oder du wirst zwar schwanger, verlierst die Kinder aber. Für Außenstehende war „noch gar nichts da“, doch für dich haben diese Kinder gelebt, selbst dann, wenn sie noch nicht gezeugt wurden. Denn mit dem Kinderwunsch, der in uns entsteht, entsteht auch ein Bild von dem Kind oder den Kindern, die wir haben möchten.
So waren meine (ungeborenen) Kinder bereits mit dem Entstehen des Kinderwunsches in mir präsent. Es sollte ein Pärchen sein, erst der Junge, dann ein Mädchen. Mein Mann und ich hatten sogar schon Namen für die beiden. Auch der Charakter war mehr oder weniger vorgezeichnet. Ein bisschen was von mir und ein bisschen was von meinem Mann. Ich sah mich mit den Kindern auf dem Arm, mit ihnen spielen und unterwegs sein. Es war eine Traumwelt, aber für mich durchaus real. Mit jeder Regelblutung platzten diese Träume ein bisschen. Meine Kinder starben. Jedes Mal aufs Neue.
Ob also eine Situation wie beim Tod eines geliebten Menschen real besteht oder es sich nur um den Verlust einer Erwartung oder eines Wunsches, wie zum Beispiel beim unerfüllten Kinderwunsch, handelt, ist für das Empfinden von Trauer völlig egal. Die Situation sagt auch nichts darüber aus, wie tiefgreifend dein Schmerz ist. Genauso spielt es keine Rolle, ob deine Mitmenschen deine Trauer nachvollziehen können.
Es gibt keine „Standard“-Trauer
Trauer ist auch nicht miteinander vergleichbar, denn jeder Mensch fühlt anders. Gerade beim unerfüllten Kinderwunsch werden wir immer wieder damit konfrontiert, dass Außenstehende unsere Trauer nicht nachvollziehen können. Getreu dem Motto „Da war doch noch gar nichts“ erwarten sie, dass wir weitermachen, als wäre da „Nichts“ gewesen. Doch es ist nicht „Nichts“, um das wir trauern, sondern unser Kind, was fehlt.
Gerade bei Fehlgeburten fehlt oft das Verständnis der Umwelt. Da kommen aufmunternd gemeinte Sprüche wie „Beim nächsten Mal wird es schon klappen“ oder „Wer weiß, wozu es gut war“. Doch wozu soll die Erfahrung einer Fehlgeburt gut sein? Alle rationalen Erklärungen, warum das Kind in deinem Bauch verstorben ist, lindern nicht deinen Schmerz, den du über diesen Verlust fühlst.
Trauer kennt auch keine Zeit. Der Schmerz darüber, dass du keine Kinder bekommen kannst oder sie wieder verloren hast, kann Jahre und Jahrzehnte dauern. Unerfüllter Kinderwunsch bedeutet auch den Verlust einer Lebensvorstellung. Dein Leben wird ohne Kinder definitiv anders aussehen als mit Kindern. Das heißt nicht, dass es deshalb ein schlechtes Leben sein wird, aber es wird eben nicht so sein wie mit Kindern.
Auch die Anzahl der Kinder, die du hast, ändert etwas in deinem Leben. Wenn du dir drei Kinder wünschst, wird bei nur zweien immer etwas fehlen. Deshalb kann der nicht erfüllte Kinderwunsch für ein drittes oder viertes Kind genauso schmerzhaft sein wie für das erste. Das mag für deine Mitmenschen befremdlich sein. Doch in der Trauer gibt es kein Richtig und kein Falsch, sondern nur deine persönliche Trauer.
Trauer – der rote Faden beim unerfüllten Kinderwunsch
Trauer zieht sich also wie ein roter Faden durch die Kinderwunschzeit. Und sie wird nach meiner Erfahrung mit jedem vergeblichen Versuch schlimmer. Anfangs nahm ich das Ausbleiben einer Schwangerschaft noch relativ gelassen. Ich sagte mir: Es dauert eben ein bisschen. Doch nachdem das immer und immer wieder passierte, zog es mich immer weiter runter. Um mich herum wurden gefühlt alle Frauen schwanger, aber ich nicht. Das tat weh, so weh, wie ich es mir nicht hatte vorstellen können.
Oftmals kommt dann als nächster Schritt die künstliche Befruchtung. Gerade wenn die Chancen auf eine spontane Schwangerschaft so wie bei uns gering sind, kann die künstlichen Befruchtungen mit ihren höheren Erfolgsraten ein Ausweg sein. Doch auch hier bringt jedes Negativ die Trauer wieder hoch. Wenn dann noch durch Mediziner auf den nächsten Versuch gedrängt wird, so wie wir es erlebt haben, kann Trauer auch nicht ver- und bearbeitet werden.
Auch unüberlegte oder unsensible Reaktionen deines persönlichen Umfeldes machen die Sache nicht gerade leichter. Irgendwann habe ich nicht mehr erzählt, dass wir Kinder wollten, es aber nicht klappte. Ich wollte einfach keine gutgemeinten („Das wird schon noch, bei XY hat es auch gedauert.“) oder blöden Sprüche („Soll ich euch mal zeigen, wie es geht?“) mehr hören. Gerade bei den gutgemeinten Sprüchen fühlte ich mich noch mehr als Versager als ohnehin schon.
Trauer findet sich selbstverständlich auch nach Fehl- oder Totgeburten. Gerade eine hier nicht gut verarbeitete Trauer kann zur Belastung einer künftigen Schwangerschaft und der Eltern-Kind-Bindung führen. Denn die Angst, so etwas noch einmal zu erleben, bleibt hängen. Auch wenn dein Kind nicht gesund oder gar behindert ist, kann sich Trauer einnisten. Denn dein Kind wird anders sein, als du es dir gewünscht hattest, und damit auch dein Leben.
Kinderwunschzeit ist auch Lebenszeit
Durch den unerfüllten Kinderwunsch bekommen wir oft einen Tunnelblick. Alles dreht sich nur noch um fruchtbare Tage, Regelfälligkeit, den nächsten Behandlungszyklus. Doch die Kinderwunschzeit ist bei all dem Belastenden doch auch Lebenszeit. Deine Lebenszeit. Die Jahre, die du mit der Erfüllung deines Kinderwunsches verbringst, werden nie wieder kommen. Du wirst nie wieder 25, 31 oder 39 sein.
Deshalb wünsche ich dir, dass es dir gelingt, diese Zeit nicht ausschließlich vom Kinderwunsch bestimmen zu lassen. Viele Frauen und Paare verschieben ihre Pläne auf später. Das können Pläne für einen Jobwechsel sein, weil sie ihren Job öde finden, aber jetzt vielleicht nicht wechseln wollen, damit sie dann wegen einer Schwangerschaft nicht ohne dastehen. Oder auch den Plan umzuziehen, weil die neue Wohnung vielleicht dann schon wieder zu klein ist.
Doch vielleicht ist gerade jetzt die Zeit dafür, etwas in deinem Leben zu verändern. Diese Veränderungen können deinem Leben eine positive Note geben, damit sich nicht alles um den unerfüllten Kinderwunsch dreht. Ein Angehen dieser Schritte bedeutet nicht, dass du deswegen leichter schwanger wirst. Sie können dein Leben aber ausgeglichener gestalten, so dass zur Trauer um dein Kind nicht noch mehr Frust oder Stress kommt. Ich wünsche dir den Mut dafür.
Achte auf dich.
von Antje Przyborowski | Jan 12, 2023 | Adoption/Pflegschaft, Kinderwunsch, künstliche Befruchtung, Schwangerschaft |
Hallo, ich bin Antje Przyborowski. Ich bin 53 Jahre alt. Auch ich bin viele, viele Jahre durch die vielen Tiefen und wenigen Höhen des Kinderwunsches gegangen. Nach mehreren erfolglosen künstlichen Befruchtungen haben mein Mann und ich zwei Kleinkinder adoptiert. Kurz vor meinem 40. Geburtstag wurde ich tatsächlich das erste und einzige Mal in meinem Leben schwanger und dieses Kind blieb auch. Ein Wunder, das es – eigentlich – nicht hätte geben sollen, aber trotzdem hocherwünscht war.
Das klingt, als sollte alles gut sein. Doch mit der Ankunft der Kinder in unserem Leben war nichts mehr so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Unsere Adoptivkinder haben unser Leben aufgrund ihrer mitgebrachten Geschichte völlig auf den Kopf gestellt und uns weit über unsere Grenzen hinaus getrieben. Heute sind sie erwachsen, und nur noch unser „Nesthäkchen“ wohnt zu Hause.
All die Erfahrungen, die ich in den mehr als 25 Jahren mit Kinderwunsch und Kindern gemacht habe, haben mich bewogen, beruflich noch einmal umzusatteln. Heute bin ich Heilpraktikerin für Psychotherapie mit einer Ausbildung als Integrative Trauerbegleiterin und Schreibtherapeutin. Zur Zeit bilde ich mich zur TAKT-Traumatherapeutin weiter.
Mein Wunsch ist es, euch in eurer Kinderwunschzeit zu begleiten. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Trauerarbeit, denn Trauer ist nach meiner Erfahrung in der Kinderwunschzeit allgegenwärtig. Sei es durch die monatliche Regelblutung, die wieder jede Hoffnung zunichte macht. Oder durch Schwangerschaften im Freundes- und Familienkreis. Oder durch Fehl- und Totgeburten. Damit ihr in dieser schweren Zeit nicht allein seid.
Trauer in der Kinderwunschzeit
Trauer in der Kinderwunschzeit wird von Außenstehenden oft nicht gesehen. Wie kannst du um etwas trauern, was noch gar nicht da ist. Deine Mitmenschen können oft nicht verstehen, dass diese Kinder für dich als Betroffene schon da sind. Jedes Wunschkind existiert bereits in deiner Vorstellung. Ich hatte meine beiden geplanten Wunschkinder schon genau vor meinem Auge: einen aufgeweckten Jungen und eine wilde Hilde. Mit jeder Regelblutung starben sie. Der Schmerz, der dann in mir hochkam, war Trauer. Trauer um diese ungelebten Leben. Nur das ich das damals noch nicht wusste.
Wenn das wieder und wieder (bei mir über insgesamt 13 Jahre) passiert, geht das ganz schön an die Substanz. Ich fühlte mich minderwertig. Mein Selbstbewusstsein als Frau war ganz unten. Die Umwelt war meist auch nicht hilfreich, sondern oft abwertend. All die klugen Ratschläge und Sprüche von „Entspann dich mal“ über „Soll ich euch mal zeigen, wie es geht“ bis zu „Vielleicht ist es besser so“ haben mein Mann und ich gehört.
Auch die Zeit meiner letztlich erfolglosen künstlichen Befruchtungen (3 ICSI, eine Kryo) waren von einem emotionalen Auf und Ab geprägt. Da waren zum einen die hormonellen Schwankungen, die auch meine Gefühle Achterbahn fahren ließen. Dazu kam der Druck: Termine, verbunden mit einer mindestens einstündigen Anfahrt, waren wahrzunehmen. „Nebenbei“ ging ich Vollzeit zu arbeiten und musste trotz eines „Negativ“ weiter funktionieren. Die Ärzte wünschten, dass wir nach jedem „Negativ“ am liebsten gleich weitergemacht hätten.
Zeit für Trauer gab es nicht. Stattdessen empfand ich diese Zeit als Stress pur, also genau das, was ich eigentlich nicht haben sollte. Damals hätte ich mir gewünscht, jemand Außenstehenden zu treffen, der diese Situation nachvollziehen kann, der mit mir trauert. Wenn es anderen Paaren auch so ging, so wurde darüber nicht geredet. Auch ich habe es nicht thematisiert, weil ich mich für mein vermeintliches Versagen schämte. Mein Mann konnte mir dabei nur bedingt helfen. Natürlich wünschte er sich auch Kinder, war aber– wie er selbst sagte – emotional nicht so stark betroffen.
Damit ihr als Frauen und Paare, die ihr euch heute in so einer Situation befindet, nicht allein steht, möchte ich euch gern durch diese Zeit begleiten. Manchmal reicht eine Schulter zum Ausheulen, jemand, der zuhört. Manchmal braucht es therapeutische Interventionen, um einen weiteren Schritt im Leben gehen zu können, auch wenn er noch so klein ist.
Adoption als „Ersatz“ für leibliche Kinder
Wenn es mit leiblichen Kindern nicht klappt, kann eine Adoption oder Pflegschaft eine Alternative zu einem Leben ohne Kinder sein. Natürlich wird regelmäßig betont, dass Adoptivkinder kein Ersatz für leibliche Kinder sein können. Doch die wenigsten Menschen adoptieren Kinder aus altruistischen Motiven, sondern weil sie mit Kindern leben möchten, sie aufziehen, ihnen ein Zuhause geben möchten. Es stecken also eher egoistische Motive dahinter. Daran ist auch überhaupt nichts schlimm. Wir müssen uns nur darüber im Klaren sein und es anerkennen.
Mitte der 2000er Jahre haben mein Mann und ich erst einen 4jährigen Jungen und ein Jahr später ein 4 1/2jähriges Mädchen adoptiert. Im Nachhinein kann ich sagen, dass wir beide trotz der Vorbereitung durch die Adoptionsvermittlung ziemlich blauäugig in dieses Abenteuer gegangen sind. Wobei das vielleicht auch gut so war, sonst hätten wir es uns zweimal überlegt, ob wir uns das wirklich zutrauen.
Damals erzählte uns niemand etwas davon, dass diese Kinder schwer traumatisiert waren und welche Auswirkungen das auf ihr Verhalten und damit unser künftiges Leben haben würde. Einfach, weil dies im Jugendamt nicht bekannt war. Später wurde bei unserer Tochter auch noch ein Fetales Alkoholsyndrom diagnostiziert, welches die Situation zusätzlich stark belastete.
Wie groß der Unterschied zwischen einem schwer vorbelasteten Adoptivkind und einem leiblichen Kind ist, haben wir erst richtig gemerkt, als sich unser Wunderkrümel einstellte. Erst da wurde uns bewusst, was frühe Traumata bei einem Kind ausmachen. Und wir mussten erkennen, dass Liebe – egal wie viel – nicht alle seelischen Wunden heilen kann. Dass drei oder vier schlimme Jahre auch nicht in 15 oder mehr Jahren in einem positiven Umfeld wieder „gut“ gemacht werden können. Egal, wie man sich anstrengt.
Adoptiveltern stehen da auch heute noch oftmals allein mit ihren Problemen, die mit dem Kind ins Haus kamen. Sie haben sie nicht verursacht, müssen aber damit zurecht kommen. Deshalb möchte ich euch zur Seite stehen – sowohl mit meinen Erfahrungen als auch mit meinem therapeutischen Wissen. Denn Adoptiv- und Pflegekinder haben auch die Kraft, Familien zu sprengen. Diese Kinder sind in der Lage, all unsere seelischen Verletzungen, die wir vielleicht tief in uns vergraben haben und derer wir uns deshalb auch nicht bewusst sind, wieder aufzudecken.
Auf der anderen Seite können Adoptiv- und Pflegekinder auch sehr bereichernd für das eigene Leben sein. Viele Dinge hätten mein Mann und ich nicht gemacht, wenn diese Kinder nicht zu uns gekommen wären. Sie haben unsere Urlaubs- und Freizeitgestaltung beeinflusst und auch unsere berufliche Entwicklung. Unser Leben wäre heute ein völlig anderes ohne sie, wahrscheinlich auch ein Stück weit ein langweiligeres.
Was allerdings mit unseren Adoptivkindern nie ganz verschwand, war mein Wunsch nach einem leiblichen Kind. Er war sicher nicht mehr so stark wie vor den Adoptionen, schon weil unsere Kinder uns permanent forderten. Aber die Trauer, der Schmerz über jede Regelblutung blieb unterschwellig erhalten.
Auch mit einem leiblichen Kind wird nicht immer alles gut
Als dann mein Zwerg unterwegs war, schien alles gut zu werden mit dem Kinderwunsch. Die Sehnsucht nach dem leiblichen Kind war – verständlicherweise – weg. Doch dafür kamen andere Probleme auf mich zu. Da war die Ärztin, die unbedingt alle möglichen Untersuchungen veranlassen wollte, weil es doch „in meinem Alter“ eine Risikoschwangerschaft war und die nicht verstehen konnte, dass ich das nicht wollte. Da war meine Mutter, die mich allen Ernstes fragte, ob wir dieses Kind wirklich haben wollten.
Im Gegensatz zu vielen Anderen hatte ich eine wunderbare Schwangerschaft. Ich konnte bis zum Schluss arbeiten, was bei vielen Frauen nicht funktioniert. Mir ging es richtig gut. Doch danach war Schluss mit den rosaroten Wolken. Ich wünschte mir eine Geburt im Geburtshaus – Es wurde ein Kaiserschnitt im Krankenhaus. Ich wollte Stillen – Der Zwerg ging nicht an die Brust und wurde ein Flaschenkind. Ich hatte mir ruhige Zeiten mit ihm vorgestellt – Er war ein Schreikind. Andere Kinder schliefen mit drei, vier oder fünf Monaten halbwegs durch – Meiner machte das erst mit 2 1/4 Jahren.
In all diesen Momenten fühlte ich mich wieder wie eine Versagerin. „Alle“ bekamen eine natürliche Geburt, das Stillen und das Durchschlafen hin, bloß ich nicht. Zwar versuchte mein Mann, mich nach besten Kräften zu unterstützen, doch oftmals war ich völlig verzweifelt. Mittlerweile weiß ich, dass ich damit nicht allein bin, dass es viele Frauen gibt, denen es genauso oder ähnlich geht. Neben den hormonellen Schwankungen bringt uns auch der Schlafmangel an unsere Grenzen. Auch die Neugestaltung des Alltags mit dem Baby kann zu neuen Belastungen führen.
Vielen hilft es schon, wenn sie wissen, dass sie nicht allein sind. Gerade wenn das Baby nicht schlafen will, viel schreit oder nicht trinken will, ist es gut zu wissen, dass es anderen Frauen auch so geht. Denn wir sehen oft nur die, bei denen alles (vermeintlich) gut funktioniert. Die strahlen und ein stets zufriedenes Kind haben. Wir kommen in einen Tunnelblick, der uns unseren „Mangel“ immer wieder vor Augen führt. Wie in der „Hochzeit“ des Kinderwunsches, wenn wir um uns herum nur schwangere Frauen wahrnehmen.
Doch auch diese turbulente Zeit musst du nicht allein durchstehen. Zu akzeptieren, dass es so ist, wie es ist, kann ein erster Schritt sein, um besser mit der neuen Situation umgehen zu können. Gemeinsam können wir Möglichkeiten finden, die dir in deiner aktuellen Situation weiterhelfen können. Manchmal kann es auch hilfreich sein, den Fokus zu verschieben und zum Beispiel den Ansprüchen auf die eigene Perfektion auf den Grund zu gehen. Ich unterstütze dich gern darin.
Was dich in meinem Teil des Blogs erwartet
In diesem Blog schreibe ich abwechselnd mit meiner Kollegin Tanja Krieger, die sich bereits letzte Woche vorgestellt hat. Bei mir wird der Schwerpunkt neben dem Thema Trauer in der Kinderwunschzeit auch auf Adoption und Pflegschaft liegen. Dabei möchte ich dir nicht nur einen tieferen Einblick in diese Themen bieten, sondern auch meine Erfahrungen mit dir teilen.
Bis dahin wünsche ich dir eine schöne Zeit. Achte auf dich.
Antje Przyborowski