Unser Blog
Psychotherapeutische Kinderwunschbegleitung
Die „sichere“ Geburt
Als Eltern möchte man von Anfang an möglichst alles richtig machen. Doch das ist per se schon mal völlig unmöglich. Mit Beginn der Schwangerschaft stehen immer wieder Entscheidungen an und dabei ist es gar nicht immer so einfach auf die Schnelle zu entscheiden. In der jetzigen Schwangerschaft wurden uns auch Untersuchungen ans Herz gelegt, von denen wir in der ersten Schwangerschaft noch nichts gehört hatten. Die Medizin und Technik und schreitet immer weiter voran. Und das bringt seine Vor-und Nachteile mit sich.
Wir haben uns gegen die meisten Untersuchungen entschieden, die neu auf dem Markt sind, nicht weil sie uns noch unausgereift erschienen, sondern weil sie für uns keinen Mehrwert haben. Doch das muss jeder für sich selbst entscheiden und in einer weiteren Schwangerschaft, könnte es auch sein, dass wir anders entscheiden, wenn die Umstände es erfordern.
Bei allem, was ich nicht wusste – man vergisst so schnell – was alles auf dem Plan steht in der Schwangerschaft, war uns beiden von immer klar, dass wir wieder eine Hausgeburt wollen. Denn wir haben die Geburt unseres ersten Sohnes, bei allen Hürden und Komplikationen, als einen so besonderen Moment erlebt, gerade, weil wir dabei zu Hause waren und wir als Paar zusammen unseren Sohn auf die Welt geholfen haben. Unsere Hebamme hat nur die notwendigen Untersuchungen und Interventionen vorgenommen. So konnte ich mir und meinem Sohn die Zeit geben, die es brauchte, damit er in Ruhe auf der Welt ankommen konnte.
Auch wenn die diese Schwangerschaft wieder sehr anstrengend und zehrend ist, da ich mit Übelkeit und Erbrechen kämpfe, kann ich nicht wirklich vorstellen im Krankenhaus zu entbinden.
Die Klinikgeburt
Viele entscheiden sich für die Entbindung in der Klinik. Meist ist das Argument, dass es die sicherste Variante ist. Früher hätte ich diese Meinung auch geteilt. Doch heute sehe ich es sehr viel differenzierter. Doch man muss es jeweils im Einzelfall betrachten.
Wenn du im ländlichen Bereich lebst und ein Geburtshaus nicht in der Nähe ist, geschweige denn, eine Hebamme, die Hausgeburten betreut, dann ist es natürlich sinnvoll, wenn du dich rechtzeitig auf den Weg in die Klinik machst.
Auch ist zu bedenken, dass selbst bei Geburtshaus- und Hausgeburtsbetreuung im ländlichen Bereich im Notfalle der Weg in die Klinik viel weiter ist.
Doch wer in einer Stadt lebt, in der sowohl eine Hausgeburt, als eine Geburt im Geburtshaus möglich ist und es keine Indikation für eine Entbindung in der Klinik gibt, dann kann ich diese Varianten nur empfehlen.
Denn sowohl durch meine eigene Erfahrung, als auch durch meine Arbeit in der Praxis, höre ich immer wieder, wie perfide Gebärende zu Interventionen gedrängt werden, die mit etwas Geduld und Erfahrung nicht nötig gewesen wären. Die Geburt meines ersten Sohnes zog sich auch über 24 h, was bei einer Erstgebärenden nicht ungewöhnlich ist. Durch die Schwangerschaft war ich geschwächt und die Wehen hatten nicht die Stärke, die es eigentlich gebraucht hätte. Doch es ging voran und mir dem Kleinen ging es den Umständen entsprechend gut. Im Krankenhaus wäre der Wehentropf wahrscheinlich die nächste Option gewesen. Dies hat aber meist zur Folge, dass die Schmerzen unerträglich werden und eine PDA nötig wird. Im Unterleib betäubt kann man natürlich nicht mehr richtig pressen. Dann braucht es die Zange, die Glocke oder gar einen Kaiserschnitt. Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass meine erste Entbindung in der Klinik keine natürliche Geburt geworden wäre. Folge wären wahrscheinlich auch Schwierigkeiten beim Stillen geworden.
Aber nichts desto trotz. Es gibt auch gute Kliniken, die sich noch Zeit nehmen. Wenn du die Geburt in einer Klinik vorziehst, dann suche dir eine möglichst kleine Klinik. Dort können sie sich meist noch Zeit nehmen und eine Hebamme muss nicht 5 bis 6 Geburten betreuen.
Was ist also der „richtige“ Weg?
Den eigen richtigen Weg gibt es also nicht. Jede Frau und auch jedes Paar muss auf ihr Herz und den Bauch hören. Wenn du übermäßige Angst hast, ist es vielleicht auch wichtig vor der Geburt zu schauen, wieso du solche Angst vor der Geburt hast und diese Angst gegebenenfalls noch zu bearbeiten. Es ist wichtig, dass du dich unter der Geburt gut entspannen kannst und möglich viel Ruhe und Freiraum für eigene Entscheidungen hast.
Als Paar solltet ihr das Kind im Grunde allein auf die Welt begleiten und die Hebamme sollte nur kontrollierend und wenn nötig unterstützt, einschreiten. Ansonsten sollte niemand diesen sensiblen Prozess stören.
Am besten ist es, wenn du dich über alle Möglichkeiten intensiv informierst und auch versuchst, Frauen zu sprechen, die die verschiedenen Arten zu gebären erlebt haben.
Und dann lass dein Herz entscheiden. Wenn du dich für die Klinik entscheidest, dann hast du keine andere Möglichkeit mehr. Wenn du aber im Geburtsaus oder zu Hause startest, dann kannst du deine Meinung natürlich jederzeit noch ändern, es sei denn die Zeit reicht nicht mehr aus.
Bei einer außerklinischen Geburt solltest du wissen, dass du auf der Zielgeraden unweigerlich an einen Punkt kommst, an dem du gern gehen und die anderen allein weitermachen möchtest. Das ist normal und es würde dir auch in der Klinik so gehen. Also kein Grund mit deiner Entscheidung zu hadern.
Versuche dich während deiner Schwangerschaft mit allen Varianten vertraut zu machen und dir entsprechende Möglichkeiten zu sichern. Außerklinische Geburten erfordern meist eine frühe Anmeldung.
Der Geburtsplan
Außerdem sollten du und dein Partner euch abstimmen, was für euch unter der Geburt mögliche Interventionen und unter welchen Voraussetzungen. Dabei solltest du jedoch auch damit rechnen, dass du unter der Geburt, anders tickst, als im normalen Leben. Es ist eine Gradwanderung, die natürlich leichter zu bewältigen ist, wenn du nicht noch zusätzlich unter Druck gesetzt wirst, nur damit die Hebamme und der Arzt rechtzeitig Feierabend machen können. Geburt bedeutet, so gut bei dir und dem Kind zu bleiben und eure Bedürfnisse zu vertreten. Diese können sich unterscheiden von dem was du als Bedürfnisse vor der Geburt angenommen hast oder die dein Partner hat. Doch du bist die Gebärende und du entscheidest.
Ich wünsche dir eine WUNDERvolle Zeit!

Kinderwunsch- doch das Geschwisterkind will nicht kommen
Du hast bereits ein Kind oder auch mehrere und ihr wünscht euch noch ein weiteres, doch es einfach nicht klappen. Vielleicht war es zu erwarten, dass es schwierig wird, vielleicht trifft dich die lange steinige Kinderwunschzeit aber auch zum ersten Mal. Egal, wie dein bisheriger Weg war, ein unerfüllter Kinderwunsch ist immer schwierig für die Frau, den Mann, das Paar und eben, soweit vorhanden die Geschwister.
Obwohl es bei unserem ersten leiblichen Kind (noch zur Familie gehört ein 7 Monate älteres Adoptivgeschwisterkind) auch langer und steiniger Weg war, so hatten wir doch die Hoffnung, dass mein Körper nun bestimmt wisse, wie es geht. Doch dem war leider nicht so und wir mussten wieder viele Enttäuschungen und Verluste in Kauf nehmen. Wenn wir auch schon bei unserem ersten Kinderwunsch viel Gegenwind bekamen, so war es dieses Mal doch ungleich mehr.
Müsse es denn unbedingt ein drittes Kind sein?
Ich sei doch schließlich nicht gesund.
Ich solle doch dankbar für die gesunden Kinder sein, die ich habe.
Schließlich sei doch nun auch schon vierzig und solle mein Glück nicht herausfordern.
Vielleicht soll es ja auch nicht mehr sein.
Wer weiß, wozu es (Fehlgeburt) gut war. Oder der Klassiker:
Dann war es vielleicht noch nicht dran.
All diese Sprüche sind Ausdruck der Hilflosigkeit des Gegenübers. Sie wollen den Schmerz nicht spüren, den sie zulassen müssten, wenn sie sich auf dich einlassen. Um empathischen Schmerz zu vermeiden, kann man dem anderen die Schuld an seinem Elend geben: Dann hör doch auf, das bringt doch eh nichts mehr. Oder man kann es dem Schicksal zu schieben: Es soll eben nicht sein.
Zum Glück hatte ich nicht mehr, wie in der ersten Kinderwunschzeit, das dringende Bedürfnis darüber zu sprechen. Doch wenn ich unmittelbar danach gefragt wurde, dann habe ich natürlich auch geantwortet.
Ich weiß nicht, woher andere Menschen immer die Gewissheit nehmen, besser zu wissen, was richtig ist für mich, als ich selbst. Manchmal ist es auch die ehrliche Sorge, die zu solchen Aussagen treibt. Doch diese kann ich meist wahrnehmen und dann trifft es mich auch nicht. Aber wenn Menschen nur nicht Anteil nehmen wollen, weil es sie auch betroffen machen macht und sie den empathischen Stress mit Schuldzuweisungen abwehren, dann macht mich das wütend. Bei meinen Patientinnen mehr noch als bei mir.
Ich verstehe auch nach alle den Jahren nicht, wieso man undankbar sein sollte, nur weil man sich noch ein Kind wünscht. Ich verstehe auch nicht, wieso ich mich rechtfertigen muss, weil ich nicht gesund bin und Kinder haben möchte, die ich in der Lage bin zu versorgen. Naja und von den anderen Argumenten ganz zu schweigen.
Ich kann dir nur eines wünschen in solchen Situationen, dass du dich gut abgrenzen kannst. Zum einen, dass es dir gelingt Grenzen zu setzen und zum anderen, dass du das Gesagte nicht an dich ranlässt. Niemand weiß besser, als du, ob es richtig oder falsch ist, noch ein Kind zu bekommen. Sicher habe ich auch in meiner Praxis Konstellationen, wo ich rate zunächst eine Pause zu machen oder zunächst einiges zu klären. Dies gilt aber immer dem Wohle der ratsuchenden Frau, des Paares oder auch manchmal der Familie. Und das letztliche Ziel ist ein möglichst stabiles System für das gewünschte Kind zu schaffen.
Mutter mit Kinderwunsch
Wenn du bereits Kinder hast, dann hast du sicher schon erlebt, wie sehr sie einen in Beschlag nehmen können. Außerdem sind die Tage meist gut durchstrukturiert und es bleibt wenig Zeit zum Grübeln. Aber dennoch begleitet einen die ganze Zeit die ungestillte Sehnsucht nach dem gewünschten Kind. Sicher, du hat schon mal den Vorteil, dass du nicht kinderlos bleiben wirst. Das kann ein ungemein großer Trost sein und auch den Druck tatsächlich etwas mindern. Aber jedes Kind, dass ersehnt wird und nicht kommt, hinterlässt eine Lücke im Herzen der Mutter, des Vater und in der gesamten Familie.
Auch wenn die Kinder, die du bereits hast trösten, so ist es doch auch oft sehr anstrengend mit den Höhen und Tiefen eines unerfüllten Kinderwunsches umzugehen, wenn man dabei eine gute Mutter sein will. Ich habe ganz sicher nicht den einen perfekten Weg, aber ich glaube, wir haben einen Weg gefunden, mit dem unsere Familie gut leben kann. Unsere Kinder haben immer gewusst, wenn ich schwanger war und sie haben auch erfahren, wenn das Baby, wieder gegangen ist. Sie sind so ganz selbstverständlich mit Leben und Tod groß geworden. Wir haben, wenn es ging die kleinen Menschlein begraben, die uns viel zu früh verlassen haben. Außerdem haben wir im Wohnzimmer eine Erinnerungsecke, die meine Tochter immer wieder neu befüllt. Auch jetzt, wo das kleine Brüderchen unterwegs ist., in zwischen bin ich in der 24. SSW, sind die anderen Geschwisterchen für uns nicht vergessen.
Unsere Kinder waren sicher auch traurig, wenn uns wieder eine kleine Seele verlassen hat. Aber es hat sie nicht erschüttert. Kinder können, wenn man es kindgerecht, den Tod mit einer Leichtigkeit, die uns Erwachsenen fehlt. Wir wünschen uns dieses Kind so sehr, dass jeder Verlust kaum zu ertragen ist. Und so war ich auch oft eine traurige Mutter. Natürlich habe ich meine Trauer nicht voll vor meinen Kindern ausgelebt. Aber ich war schon stiller oder habe auch mal geweint. Und sie wussten, dass es nichts mit ihnen zu tun hat, sondern dass sie Mama wegen dem Baby traurig ist.
Auch bei der jetzigen Schwangerschaft, inzwischen bin ich 24. SSW, sind sie voll dabei. Der kleine Kerl gehört für sie schon ganz zur Familie. Er wird mit Spielsachen bedacht, der Bauch wird gekuschelt und der Kleine bekommt seine Gute-Nacht-Wünsche.
Das so zu handhaben ist sicher nicht der einzigrichtige Weg. Aber für uns war es der Beste, glaube ich.
Dein Trauerweg
Wichtig ist auf jeden Fall, dass du es schaffst, Raum zu schaffen für deine Trauer, für euch als Paar und die als Familie. Finde bzw. findet Rituale, die den Abschied und ebenso das Andenken erleichtern. Die Kinder, die zu früh gegangen sind, brauchen ihren Platz im Familiengefüge, sonst wird sich das mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann negativ auswirken. Schon zu Beginn meiner Arbeit, als ich mich noch mit ganz anderen Themen beschäftigte, suchten mich häufig Frauen auf, die sich der Menopause näherten oder diese Phase gerade durchliefen. Und da war es immer wieder Thema, dass sie gern noch ein Kind gehabt hätten. Entweder waren es die Umstände, der Partner wollte nicht oder es hat einfach nicht mehr geklappt. Was blieb waren die Sehnsucht und auch Wut und Trauer. Jetzt begegnet mir das Thema in Form von Geschwistern, die erst spät von verstorbenen Geschwistern erfahren oder auch, wenn sie davon wussten, es immer als Tabuthema erlebt haben. Dies kann es extrem erschweren die eigene Position und Rolle in der Familie zu finden, was auch im Erwachsenenalter oft spürbare Probleme mit sich bringt. Wenn das Thema nicht gelöst ist, kann es auch wie ein Fluch über den folgenden Generationen hängen, einfach weil es nie offen besprochen wurde.
Versuche also deiner Traurigkeit, Angst und Ohnmacht einen Raum zu geben. Und mache dir keinen unnötigen Druck, in dem du dir die Sprüche der Anderen zu Herzen nimmst. Du bist weder egoistisch, noch hast du Schuld. Versuche dich auf dein ersehntes Kind auszurichten und die Wartezeit als Zeit der Vorfreude zu nehmen.
Ich weiß, dass das schwierig ist. Denn nicht immer ist da diese Gewissheit, dass es schon noch klappen wird. Versuche sie durch meditieren zu stärken. Wer regelmäßig meinen Blog liest kennt die Meditation schon.
Lege dich bequem hin und finde in tiefe Entspannung. Dann sage dir: Mein ist Körper in der Lage ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Die Steigerung ist. Ich werde ein gesundes Kind zur Welt bringen.
Du hast bereits einem oder mehreren Kindern das Leben geschenkt. Wieso sollte das nicht noch einmal funktionieren. Fülle dein Bewusstsein und deinen Körper mit Zuversicht auf.
Falls du Fehlgeburten erleiden musstest, macht es Sinn, diese traumatischen Erfahrungen aus der Gebärmutter „auszuleiten“. Auch dies kannst du in einem tief entspannten Zustand machen. Lege dich dazu hin und finde in die Entspannung. Lege deine Hände auf den Bauch und nimm in deiner Vorstellung deine Gebärmutter liebevoll in deine Hände- Lass alles Schlechte und Kraftraubende in deine Hände fließen. Schüttle deine Hände aus, wenn dir danach ist oder legen sie auf den Boden und lass das Übel abfließen.
Ich wünsche dir eine WUNDERvolle (Warte-)Zeit!

Warten auf das Wunschkind
Wann beginnt das Warten auf das Wunschkind und wann hört es auf? Dafür gibt es keine pauschale Antwort. Denn jeder und auch jedes Paar beantwortet sie für sich anders.
Ich hatte schon Kontakt zur Seele meines Sohnes, als ich erst 14 Jahre alt war. Damals habe ich noch nicht auf ihn gewartet. Als ich dann ins Erwachsenenalter kam, erhielt ich die Diagnose, dass ich zu 99,9 % nie Kinder bekommen werde. Damals war ich Anfang 20 und gerade auch nicht in der Phase, mich mit Familienplanung zu befassen. Auch damals wartete ich noch nicht auf ihn. Doch als ich den ersten Mann traf, mit dem ich mir eine Familie vorstellen konnte, änderte sich das. Auch als die Bedingungen in der Beziehung nicht besonders günstig standen, hätte ich mich gefreut, meinen Sohn zu empfangen. Doch heute bin ich froh, dass es nicht so gekommen ist.
Als ich meinen heutigen Mann kennenlernte wollte er keine feste Beziehung und schon gar nicht heiraten oder gar Familie. Doch dann zogen wir schnell zusammen und beschlossen es zu versuchen. Ab da begann das Warten und auch das innere Bild meiner Tochter, dass ich aus meinem frühen Erwachsenenalter kannte, wurde wieder deutlicher. Ab da war ich ganz klar im Wartemodus.
Ich habe viel Zeit in meinem Leben verwartet und dabei versucht am Gras zu ziehen. Genutzt hat es nichts. Das Gras wächst wirklich nicht schneller, nur weil man daran zieht. So schlimm das ist, so nimmt es uns beim Kinderwunsch doch einen großen Batzen Verantwortung ab. Wir haben nur bedingt Einfluss, wann unsere Kinder sich auf den Weg zu uns machen. Wir müssen nicht ständig den Fokus darauf richten. Unsere Kinder kommen nicht nicht zu uns, nur weil wir uns gerade mit etwas anderem beschäftigen.
Expressbestellung und Vorfreude
Auch wenn wir es nicht mehr gewohnt sind zu warten, beim Kinderwunsch haben wir nur begrenzt Einfluss, wann die kleine Seele endlich zu uns findet. Auch wenn wir ihr den Weg ebenen und alles Hinderliche ausräumen, was ohne Sinn macht, kann es noch dauern. Und dann ist es wichtig, sich nicht zu stressen.
Kinder kann man nicht per Express oder per prime 1-Tages-Lieferung bestellen. Im Kopf ist uns das klar, aber mal ehrlich: Wir haben uns doch längst daran gewöhnt, auf den Bestellbutton zu drücken und das Gewünschte schon bald in den Händen zu halten. Doch manchmal ist vor allem das was lange wehrt gut und Vorfreude kann man auch genießen. Beim Kinderwunsch ist das nur nicht so einfach, da uns schnell Zweifel quälen, ob es überhaupt noch klappt, wenn es nicht gleich und sofort klappt.
Ablenkung und Fokussierung
Im Normalfall lenken wir uns ab, wenn wir irgendwo warten müssen. Beim Friseur, Zahnarzt oder selbst an der Kasse sind die meisten mit ihrem Handy beschäftigt oder lenken sich anderweitig ab. Das geht beim Kinderwunsch dann doch nicht ganz so einfach. Schließlich müssen Samen und Eizelle in irgendeiner Form zusammenfinden. Das allein ist manchmal Herausforderung genug.
Was also tun? Um nicht zu verzweifeln, wäre es gut, wenn du eine gute Balance zwischen Aktion und Entspannung findest. Entspannung bedeutet dabei nicht, dass du faul auf dem Sofa liegen sollst. Es geht um Entspannung, was den Kinderwunsch angeht. Dies kann auch bedeuten, dass du sehr aktiv andere Ziele verfolgst. Suche dir eine Aufgabe, ob beruflich oder als Hobby, die dich mit Sinn erfüllt oder einfach glücklich macht. Auch wenn dies mit Anstrengungen verbunden ist, so bedeutet dies doch positiven Stress. Aber Achtung an alle Workohlics. Damit ist nicht gemeint, dass du dich totarbeiten sollst, nur um den Schmerz der Kinderlosigkeit nicht mehr zu spüren, um Anerkennung zu bekommen oder einfach aus alten Leistungsmotiven. Denn in solchen Konstellationen finden sich meist auch jede Menge negative Stressoren. Und diese können die Fruchtbarkeit entscheidend einschränken. Am besten du suchst dir etwas, wo du dein eigener Herr bist oder es nicht im Geringsten um Erfolge geht.
Lebe dein Leben. Denn Lebenszeit und was an Zeit vorbei ist, kommt nie wieder. Außerdem reduziert ein erfülltes Leben allgemein Stress. Du erlebst Selbstwirksamkeit und wirst selbstbewusster werden und dies wiederum kann sich sehr günstig auf deine Selbstheilungskräfte auswirken. Meine beiden Söhne haben beide eine Lücke genutzt, in der ich das am Gras ziehen ließ, um meine anderen Ziele zu verfolgen. Dies hat bei uns gereicht echte körperliche Hindernisse, die einer Schwangerschaft entgegen soweit auszuhebeln, dass sie eine Chance hatten. Sicher kamen auch noch andere Faktoren hinzu, die auch schon gelegentlich am Rande mit erwähnt habe. Aber dennoch zuvor, konnte ich tun, was ich wollte, es wollte einfach nicht gelingen.
Ich habe so lang verzweifelt gewartet und alles versucht, doch als ich meine Bedürfnisse gelebt habe, haben sie sich auf den Weg gemacht.
Ohnmachtsfalle
Doch, was ist, wenn es dir nicht gelingt, dich auf etwas anderes, als den Kinderwunsch zu konzentrieren. Dann bist du vielleicht in der Ohnmachtsfalle gefangen. Du versuchst durch Leistung doch noch zu erreichen, was bisher nicht funktioniert hat – ein Geschenk zu bekommen. Ich kann das nur zu gut verstehen. Wie schon oben beschrieben, habe ich das auch ewig versucht. Denn ich bin schließlich auch eine Frau der Leistungsgeneration. Aber nicht nur ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass Leistung meist wenig bringt im Kinderwunsch, sondern auch in meiner Praxis erlebe ich das immer wieder, bei den Frauen, die mich aufsuchen.
Das ist zum einen beruhigend, zum anderen frustrierend. Es ist ja nicht so, dass du nichts machen kannst, um deinen Kinderwunsch zu unterstützen. Wir wurden auch viel kritisiert, dass wir es immer weiter versuchen. Ich wurde als undankbar und rücksichtslos betitelt. Ja wir hatten 18 Fehlgeburten, aber das ganze Leiden und leidenschaftliche Warten haben sich gelohnt, da ich immer wusste, dass sie noch zu uns kommen. Also bleibe gern dran, wenn du auch diese Gewissheit in deinem Herzen spürst, aber bitte setze dich nicht zusätzlich unter Druck. Immer wenn Druck entsteht, stehen dahinter negative Einstellungen und Denkroutinen. Frage dich, ob dir Gedanken wie folgende irgendwie bekannt vorkommen?
Ich fühle mich meinem Körper ausgeliefert.
Ich fühle mich dem Schicksal, Gott ausgeliefert.
Ich fühle mich betrogen um mein Glück.
Ich glaube versagt zu haben.
Ich fühle mich nicht als richtige Frau.
Ich zweifle an unserer Beziehung.
Dann bist du in Ohnmacht gefangen. Wichtig ist, dass du wieder erlebst, was du alles schaffen kannst. Schau zurück, was du bereits erreicht hast.
Wenn es dir allein nicht gelingt mit den folgenden Anleitungen, deine negativen Überzeugungen zu überwinden, dann suche dir Hilfe. Gern unterstütze ich dich dabei.
Anleitung -1-
Zeichne einen Zeitstrahl von deiner Geburt bis jetzt. Trage daran alle Erfolge ein, die du bisher erreicht hast.
- Trage auch die Sachen an, die dir selbstverständlich sind, wie Schulabschlüsse und Ausbildungen. Denn dies schaffen nicht alle.
- Zeichne nun einen Kreis und trage darin alle Ziele ein, die du für die nächsten 5 Jahre hast.
- Suche dir ein Ziel aus. Wie wird es sich anfühlen, wenn du dein Ziel erreicht hast?
- Formuliere nun einen konkreten Plan, wie du es erreichen wirst.
- Wann wirst du damit beginnen?
Anleitung -2-
Kennst du Gedanken wie oben aufgelisteten? Dann kann dir diese Anleitung vielleicht helfen. Nimm einen deiner belastendsten Gedanken, der dich immer wieder runterzieht. Wenn es dir gelingt, dich auf der gedanklichen Ebene abgrenzen, du also rational weißt, dass es nicht war, dann arbeite weiter dem Gefühl, das der Gedanke auslöst?
- a) Welches Gefühl löst der Gedanke in dir aus? Kennst du das Gefühl auch aus anderen Situationen oder nur bezüglich des Kinderwunsches.
Ja: Wenn du das Gefühl auch aus anderen Situationen kennst, handelt es sich um ein globales Muster, dass verändert werden sollte. Welche Erfahrungen in deinem Leben, lassen dich so an dir, deinen Kompetenzen, der Welt und ihrem Gefüge Zweifeln? Wichtig: Mache dir bewusst: Du hast diese Erfahrungen überlebt. Somit bist kompetenter, als viele andere.
- b) Was braucht es, damit du wieder Vertrauen kannst. Zeichne ein Pastellbild- egal ob figürlich oder abstrakt.
c) Formuliere einen Satz, was du brauchst, damit es dir besser geht in deiner aktuellen Lage.
Nein: wenn du solche Gedanken nur bezüglich deines Kinderwunsches kennst? Dann ist es wahrscheinlich das erste, dass du mit Leistung nicht erreichen konntest. Was tust du in anderen Bereichen, um solche Gedanken und die damit verbundenen Gefühle zu vermeiden. Arbeitest du mehr? Versuchst du neue Strategien? Suchst du dir Unterstützung und Ressourcen? Oder lehnst du dich zurück und wartest ab, ob es sich von allein klärt?
Fortpflanzung ist zu tiefst biologisch in uns angelegt und damit ein sehr sensibles Thema. Also hast du wahrscheinlich deine üblichen Strategien schon ausprobiert. Versuch es doch mal ganz anders.
Schreibe eine Text, in dem die Heldin sich völlig entgegen deiner Überzeugungen erhält, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
- Lies dir den Text nochmal durch und stelle dir vor, du wärst sie, wie fühlt sich das an?
- Kannst du die Strategien an dein Leben adaptieren. Auf einen Versuch käme es doch an, oder?
Ich wünsche dir eine Wundervolle (Warte-)Zeit !
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Vertrauen im Kinderwunsch
Vertrauen ist eine der ersten Einstellungen, die wir entwickeln. Doch sie ist sehr fragil. Sie kann bereits in der Schwangerschaft, bei der Geburt oder auch in der frühen Kindheit erschüttert werden. Diese Form von Vertrauen bezeichnet man als Urvertrauen. Dies ist das Vertrauen, dass die Welt uns wohlgesonnen ist ebenso wie andere Menschen und dass wir zur rechten Zeit, im richtigen Maß bekommen, was wir benötigen. Aus diesem Urvertrauen kann sich schließlich ein gesundes Selbstvertrauen entwickeln. Wird das Urvertrauen erschüttert, ist es nur schwer möglich ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln.
Doch gerade Selbstvertrauen und ebenso Vertrauen in die Richtigkeit der Dinge sind wichtige Eckpfeiler bei unerfülltem Kinderwunsch. Wenn es dir gelingt, darauf zu vertrauen, dass ihr in der Lage seid ein Kind zu zeugen und dein Körper dieses Kind auch gesund zur Welt bringen wird, dann hast du das richtige innere Bild. Misstrauen dir und deinem Körper gegenüber kann die Fruchtbarkeit einschränken, denn es führt zu Angst und Stress und kann die nötigen physiologischen Prozesse blockieren. Vor allem wenn tatsächlich körperliche Einschränkungen vorliegen, ist die Überzeugung in den Erfolg oder zumindest die Hoffnung auf ein Gelingen wichtig, denn nur so können die Selbstheilungskräfte wirken.
Ebenso kann es die Lage entspannen, wenn es euch gelingt, einen Sinn in der lange „Wartezeit“ zu erkennen. Vielleicht ist die Seele eures Kindes noch nicht bereit? Auch wenn du Fehlgeburten erleben musstest, gelingt es dir vielleicht, darin eine Entwicklungsaufgabe zu erkennen. Wollten die Kinder dich auf Themen aufmerksam machen, die es noch zu klären gab, ehe dein Kind sich auf den Weg machen kann?
Man kann dies als esoterisches Geschwätz abtun. Und es lässt sich ja auch tatsächlich nicht belegen. Doch was sich belegen lässt ist, dass Menschen, die sich spirituell angebunden fühlen, weniger schwer unter Krisen und Herausforderungen im Leben leiden. Sie haben einen geringeren Stresspegel und bessere Immunparameter. Und dies kann man sich im Kinderwunsch zunutze machen. Doch auch wenn du das weißt, ist es nicht so einfach zu vertrauen.
Außerdem ist Vertrauen in dich, euch als Paar und die Gruppe so wichtig, da sie im Normalfall auf Sicherheit und Versorgung beruhen. Und dies sind beides Faktoren, die in der Schwangerschaft und in der Zeit mit Baby und Kleinkind nötig sind.
Warum fällt es dir schwer zu vertrauen?
Es kann sein, dass dein Vertrauen bereits in der Schwangerschaft erschüttert wurde. Wenn du ein ungewolltes Kind warst oder deine Mutter in dieser Zeit erschütternde Erfahrungen gemacht hat, kann es sein, dass, du kein Urvertrauen aufbauen konntest. Ansonsten hat sich dein Urvertrauen in den ersten Beziehungen zu deinen Eltern gestärkt und entwickelt. Wenn es deiner Mutter gelungen ist, dir das zur rechten Zeit im richtigen Maße zu geben, was du brauchtest, dann wirst du darauf vertrauen, dass du gut versorgt und aufgehoben bist in dieser Welt. Konnte deine Mutter aber emotional und/oder körperlich nicht ausreichend für dich da sein, dann wirst du dich schwer tun, in den Lauf der Dinge und deine Fähigkeiten zu vertrauen. Denn jeder andauernde Mangel im Säuglings- und Kleinkindalter ist mit Todesangst verbunden und führt zum Bindungstrauma, die Misstrauen in Bindungen und das Gefüge der Welt zur Folge haben. Außerdem kann es sein, dass sich daraus ungünstige Einstellungen wie: „Ich bin schuld.“ „Ich bin es nicht wert.“ „Ich bin falsch.“ und ähnliche entwickelt haben.
Solche Einstellungen sind uns meist gar nicht bewusst. Sie beeinflussen aus dem Hintergrund unser Fühlen, Denken und Handeln. So können sie als regelrechte Sabotagemuster agieren, die genau das verhindern, was wir uns am sehnlichsten wünschen.
Was kann ich tun?
Wichtig ist, dass du deine eigenen Misstrauensmuster aufdeckst und sie bearbeitest. Dies kann einige Zeit dauern und manchmal auch mehrere Anläufe in Anspruch nehmen. Frage dich auch, wie stark und negativ ihr Einfluss auf dich und deinen Kinderwunsch ist.
Nun möchte ich dich einladen, dein System auf einschränkende Einstellungen zu überprüfen und ebenso nach Ressourcen zu suchen, um das nötige Umdenken einzuleiten.
Anleitung -1-
Schreibe einen Romanausschnitt, in dem eine Frau nach langem Kinderwunsch, vielen Versuchen und Interventionen endlich schwanger wird.
- Was fühlt und denkt sie? Und welche Impulse treiben sie um?
- Welche Ängste und Unsicherheiten kannst du aus diesen Gefühlen, Gedanken und Impulsen herauslesen?
- Kannst du anderseits auch feste Vertrauensmuster herauslesen, die dir selbst als Ressource in deinem Leben dienen können?
Anleitung -2-
Stelle dir nun vor, die Frau ist spontan und vielleicht auch unerwartet doch noch schwanger geworden.
- Schreibe auch hierzu ihre Gefühle, Gedanken und Impulse auf.
- Kannst Veränderungen feststellen?
Anleitung -3-
Was bräuchte die Figur in deinem Romanausschnitt, um Vertrauen in die Schwangerschaft und die Geburt aufzubauen?
- Fertige hierzu ein Mind-map mit dem Kernwort Vertrauen an.
- Wie kannst du diese „Hilfsmittel“ auf deine eigene Situation anwenden?
Anleitung -4-
Meditation: Versetze dich in Entspannung und sage dir in diesem Zustand, dass dein Körper in der Lage ist ein gesundes Kind zur Welt zu bringen und du es gut ins Leben begleiten wirst.

Briefe ans Wunschkind
Heutzutage schreibt kaum noch jemand Briefe. Selbst mein Sohn meinte gestern, er wolle den Weihnachtsmann anrufen, um ihm seine Wünsche mitzuteilen.
Dabei ist schreiben – vor allem in Briefform – so befreiend und heilsam. Egal, ob du an dein zukünftiges Kind, das Kind unter deinem Herzen oder das Kind, dass du gehen lassen musstest, schreibst, wirst du feststellen, dass du dich ihm beim Schreiben ganz nahe fühlen wirst. Du kannst ihm nicht nur schreiben, wie sehr du es ersehns/t hast, es liebst oder es vermisst. Auch Ängste und Sorgen, Wut und Verzweiflung können Ausdruck finden in solch einem Brief.
Schauen wir uns die verschiedenen Briefe mal etwas genauer an.
Brief ans Wunschkind
Besonders, wenn du einen langen und steinigen Weg zum Wunschkind hast, gibt es immer wieder Zeiten, in denen du zweifelst, doch du noch ein gesundes Kind zur Welt zur bringen wirst. Manche fühlen sich bereits in der Kinderwunschzeit fest mit der Seele ihres Kindes verbunden und schöpfen immer wieder neue Kraft und Gewissheit daraus, dass es kommen will und wird, wenn die Zeit nur reif ist. Anderen erscheint das eigene Kind noch sehr abstrakt. In beiden Fällen kann es manchmal Ermutigung brauchen. Die Verbindung zum eigenen Wunsch und zum Kind, wenn auch nur in der eigenen Vorstellung, kann dir helfen wieder neue Kraft zu schöpfen.
Anleitung -1-
Schreibe einen Brief an dein Wunschkind, in dem du ihm erzählst, wie du dir eure gemeinsame Zukunft vorstellst. Schreibe, was du unbedingt mit ihm machen möchtest.
Beschreibe, wie es sein wird, wenn du endlich den ersehnten positiven Test in den Händen hältst. Wie wird es sich anfühlen, seine ersten zarten Tritte zu spüren? Schreibe auch über deine aktuellen Ängste, Sorgen und Nöte.
Sei ganz offen und ehrlich. Vielleicht fürchtest du auch, dich selbst im Muttersein zu verlieren. Vielleicht ist dieser Wunsch auch dein einziger Lebensinhalt im Moment. Du wirst nicht nur merken, dass es dich entlastet, dir das alles von der Seele zu schreiben. Es können sich auch neue Erkenntnisse einstellen. Vielleicht offenbaren sich innere Konflikte und Blockaden, die den Kinderwunsch bisher torpedieren.
Manchmal ist es nicht mit einem Brief getan. Schreibe deinem Kind, wann immer du das Bedürfnis danach hast.
Briefe ans Kind in deinem Bauch
Auch wenn du bereits schwanger bist, kann das viele Höhen und Tiefen mit sich bringen. Vielleicht hast du es lange probiert, bis es endlich geklappt hat, oder es ging ganz schnell. Beides kann dazu führen, dass du dich unsicher fühlst. Auch die hormonellen Veränderungen, die gerade in deinem Körper ablaufen, können emotionale Turbulenzen mit sich bringen.
Bist du vielleicht unverhofft oder sehr schnell schwanger geworden, dann kann es sein, dass du jetzt zweifelst, der Aufgabe gewachsen zu sein. Auch bei einem langen Weg zu deiner Schwangerschaft kann es sein, dass neben der Angst, das Kind doch noch zu verlieren, Ängste auftauchen, dich selbst einzuengen oder dem Kind vielleicht nicht gerecht zu werden. Gerade Frauen mit langem Kinderwunsch und mehrfachen Fehlgeburten neigen zu Schwangerschaftsdepressionen. Wichtig ist es, sich seiner Gefühle bewusst zu werden und ihnen einen Raum zu geben. Es gibt keinen Grund sich seine Gefühle zu verbieten. Auch wenn nicht alles rosarot ist, wenn du endlich schwanger bist, nimm es an und arbeite damit.
Anleitung -2-
- Nimm dir einen Moment Zeit und versuche dich auf dein Kind einzustellen. Kannst du schon seine zarten Bewegungen spüren? Oder ist es noch zu klein? Konntest du sein Herz im Ultraschall schon schlagen hören?
- Schreibe deinem Baby einem Brief. Wie erlebst du die Schwangerschaft? Läuft alles glatt und du kannst es genießen schwanger zu sein? Oder hast du Beschwerden, die dich erheblich einschränken oder gibt es gar Komplikationen? Schreibe einfach alles auf, was dich im Moment bewegt und versuche deinem Kind zu erklären, dass gerade aufkommende negative Gedanken und Gefühle nichts mit ihm zu tun haben, sondern mit deiner Situation, deinem Zustand oder deinen Erfahrungen. Was fürchtest du und worauf freust du dich? Was ist dir wichtig in diesem Brief zu thematisieren?
- Auch in der Schwangerschaft kann es dir helfen, regelmäßig zu schreiben. Später kannst du deinem Kind dann die Texte vielleicht sogar geben.
Brief an dein Sternenkind
Musstest du die bittere Erfahrung machen, dein freudig erwartetes Baby zu verlieren, dann wirst du sicher mit dir und der Welt hadern. Es gibt nichts Ungerechteres, als wenn Kinder vor ihren Eltern sterben. Vor allem, wenn dein Kind schon im Mutterleib verstorben ist oder du gar einen medizinische induzierten Spätabbruch hattest, ist es wichtig, sich mit der Trauer auseinanderzusetzen. Zu trauern heißt, eine neue Beziehung zu der verstorbenen Person aufzubauen. Dabei ist es völlig unerheblich, wie lange man sie real kannte. Ich hoffe, du konntest dein Kind noch im Arm halten und dich verabschieden. Von der äußeren Beziehung, zumindest der erhofften, ausgehend gilt es eine Beziehung im Inneren aufzubauen. Bewahre deine Erinnerungen und Erfahrungen der Schwangerschaft und ggf. nach der Geburt in deinem Herzen. Gibt deinem Kind einen Platz in deinem Leben, in deiner Partnerschaft und deiner Familie. Dein Kind ist nicht einfach tot und weg. Es gehört ebenso wie Geschwisterkinder in euer System.
Anleitung -3-
- Schreibe deinem Kind einen Brief, schreibe ihm von deiner Wut und Verzweiflung, aber auch von der Freude, die es war, als du noch sorglos schwanger Schreibe ihm, wie lieb du es bereits hattest und auch immer haben wirst. Schreibe ihm auch, wie du seiner gedenkst und wie vielleicht auch folgende Geschwisterkinder mit ihm leben werden. Vor allem, wenn du noch eine weitere Schwangerschaft anstrebst, ist es wichtig loszulassen, um ohne Schuldgefühle ein Geschwisterchen planen zu können.
Versuche deine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. Vielleicht kannst du auch einen Sinn hinter dieser Erfahrung erkennen. Dies ist nicht immer der Fall und auch nicht immer nötig. Aber wenn es passiert, wirkt es meist enorm befreiend.
- Wenn du beim Schreiben merkst, dass es noch etwas anderes braucht, versuche ein Ritual zu finden, dass dir den Abschied und ebenso das Gedenken ermöglicht. Richte eine Trauerecke ein, schicke ein kleines Boot los oder zünde eine Kerze an.
- Gerade beim Trauern kann regelmäßiges Schreiben Es hilft die negativen Gefühle zu entladen und vor allem die die Beziehung neu zu verhandeln.

Partnerschaft im unerfüllten Kinderwunsch
Ein unerfüllter Kinderwunsch ist nicht nur für die Frau und den Mann als einzelne Person eine Belastung, die sich bis zur persönlichen Krise steigern kann. Dies bringt unweigerlich mit sich, dass es auch in der Partnerschaft zu Veränderungen kommt. Sei es, dass ein Partner sich um den anderen sorgt, da er nicht gut mit der Situation zurechtkommt, sich ein Partner unter Druck sieht oder beide unter der ungewollten Kinderlosigkeit leiden.
In diesem Artikel wollen wir uns verschiedene Konstellationen anschauen, denen ich in meiner Praxis begegne. Nur selten sitzen Paare bei mir, wo bei beiden der Kinderwunsch gleichermaßen ausgeprägt ist. Oft begleiten die Männer ihre Partnerin, die sehr unter der ungewollten Kinderlosigkeit leidet oder rufen mich sogar an, weil es ihrer Partnerin gerade so schlecht geht, dass sie selbst nicht mehr in der Lage ist, sich Hilfe zu suchen. Diese Männer meist sorgen sich vor allem um ihre Partnerin. Es soll ihr endlich wieder besser gehen. Sie selbst leiden weniger stark unter der Situation. Oft wollen sie ihrer Partnerin den Wunsch nach einem Kind aus Liebe erfüllen. Sie selbst bräuchten kein Kind zum Glücklichsein.
Aber auch anders herum kann es sich verhalten. Es kommen auch Paare zu mir, bei denen der Mann sich mehr nach einem Kind sehnt als die Frau. Sie möchte ihm gern den Wunsch erfüllen, sieht sich dabei jedoch auch stark unter Druck gesetzt. Oft hat sie dies bei der Entscheidung für ein Kind unterschätzt, zumal sie selbst nicht zwingend ein Kind zum Glücklichsein bräuchte. Denn meist wusste sie noch nicht, was auf sie zukommt. Und selbst wenn sie wusste, dass es schwierig werden könnte, sind Vorstellung und Realität doch meist zwei Paar Schuhe.
Und es gibt natürlich auch die Paare, die sich nichts sehnlicher wünschen, als ein Kind zu bekommen. Für sie soll es die Krönung ihrer Liebe werden oder es gehört einfach ein Kind dazu, um sich als richtige Familie zu fühlen.
Jede dieser Konstellationen stellt das Paare vor besondere Herausforderungen. Der gemeinsame Wunsch kann ein Paar trennen oder auch noch fester zusammenschweißen – unabhängig davon, ob er sich erfüllt oder nicht.
Egal, vor welchen Herausforderungen das Paar steht: In jedem Fall ist es wichtig, gut miteinander in Kontakt zu bleiben. Aber ebenso wichtig ist es zu wissen, wie es deinem Partner geht und was er jetzt gerade braucht. Dies kann zum Teil weit auseinanderdriften, und auch daraus können sich Spannungen ergeben. Auch wenn beide das gleiche Ziel verfolgen, können sich in der Situation unterschiedliche Bedürfnisse ergeben. Vielleicht brauchen die Partner unterschiedlich viel Zeit, um mit den Fehlschlägen umzugehen. Auch die Ansichten, welche Maßnahmen des Weiteren in Erwägung gezogen werden sollen, können weit auseinandergehen. Frauen sind oft schneller bereit, den nächsten Versuch in Angriff zu nehmen, da sie ihre innere Uhr ticken hören. Männer können meist entspannter mit den Thema Zeit umgehen. Doch auch hier gibt es die Konstellation, wenn ein Mann z.B. die zweite Familie gründet und seiner jüngeren Partnerin ihren Wunsch nach einem Kind gern erfüllen möchte, jedoch auch seinen Ruhestand nicht mit Babypflege und durchwachten Nächten zubringen möchte. Dann wird er eher unter Zeitdruck stehen als seine Partnerin.
In jedem Falle muss sich immer das Paar für ein Kind entscheiden. Ebenso muss es entscheiden, was es bereit ist zu investieren an Kraft, Zeit und nicht zuletzt Geld, um diesen Wunsch zu erfüllen. Dabei können sich die Konstellationen auch im Verlauf der Kinderwunschzeit verschieben.
Schauen wir uns nun die oben erwähnten Konstellationen genauer an.
Frau hat starkem Kinderwunsch
Hat die Frau einen starken Kinderwunsch und der Mann unterstützt sie nur, weil er ihr gern den Wunsch erfüllen möchte, dann kann ihn die Kraft und Ausdauer, mit der die Frau ihren Wunsch verfolgt, leicht überfordern. Denn je nachdem, worin die Schwierigkeiten der Unfruchtbarkeit bestehen, kann der Anteil des Mannes über den normalen Zeugungsakt hinausgehen. Ohne ausgeprägten Kinderwunsch kann ihn dies schnell überfordern.
An sich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Mann seiner Partnerin den Wunsch nach einem Kind erfüllen möchte, auch wenn er selbst nicht zwingend ein Kind bräuchte zum Glücklichsein. Doch wenn er sich dazu entschließt, dann sollte er es aus vollem Herzen tun. Andernfalls wird er sich irgendwann um seine Bedürfnisse betrogen fühlen. Wenn er sich dafür entscheidet, dann also in aller Konsequenz. Dies ist nicht nur in der Kinderwunschzeit wichtig.
Auch wenn sich der Wunsch endlich erfüllt, braucht die Frau einen Partner, der zu ihr steht und das Kind braucht einen Vater. Gerade das erste Jahr mit Kind stellt spezielle Anforderungen an ein Paar. Auch bei Paaren, die sich beide das Kind gewünscht haben, ist die Trennungsrate in dieser Zeit sehr hoch. Denn die Frau ist sehr eingebunden und benötigt die Unterstützung des Mannes. Der fühlt sich aber von seiner Partnerin zurückgesetzt und empfindet sich vielleicht als unwichtig in der Mutter-Kind-Dyade.
Also wie steht es bei euch? Tragt ihr beide den Wunsch nach einem Kind oder hast du als Frau das Gefühl, deinen Partner zu jedem weiteren Schritt hin zur Erfüllung des Kinderwunsches drängen zu müssen? Dies ist dann eine zusätzliche Belastung. In diesem Falle solltet ihr euch zusammensetzen und ergründen, wieso sich dein Partner schwertut, Verantwortung zu übernehmen. Wieso fällt es ihm schwer, die erforderlichen Untersuchungen zu veranlassen oder dich von sich aus in der Kinderwunschbehandlung zu unterstützen.
Es kann auch sein, dass die Frau einen besonders starken Kinderwunsch hat, den ihr Partner mitträgt, aber die Heftigkeit und Eile nicht verstehen kann. Er würde sich jederzeit über Nachwuchs freuen, hat jedoch nicht das tiefe Verlangen, das dies sofort sein muss. Er kann sein Leben auch so genießen und empfindet es auch ohne Kind aktuell als sinnvoll. Männer haben meist nicht so große Eile, da sie keine innere Uhr ticken hören wie die Frauen. Dies kann grundsätzlich hilfreich sein, da dann nicht beide Partner unter extremem Druck stehen. Männer haben oft die Haltung, dass sich schon alles so fügen wird, wie es sein soll. Solange er seine Partnerin verstehen kann, kann er der ruhende Pol in der Kinderwunschzeit sein. Es ist allerdings zu bedenken, dass immer mehr Männer in ihrer Fruchtbarkeit eingeschränkt sind. Auch dies wird mit zunehmendem Alter eher nicht besser. Deshalb sollte auch das männliche Geschlecht den Kinderwunsch nicht auf die lange Bank schieben.
Mann hat starkem Kinderwunsch
Auch in dieser Konstellation stellen sich besondere Herausforderungen an das Paar. Hat der Mann einen besonders starken Kinderwunsch und die Frau ist eher mit wenig Enthusiasmus dabei, dann ist dies für die Frau mit größeren Belastungen verbunden, als wenn der Mann einfach den Wunsch seiner Partnerin unterstützt. Schließlich ist sie diejenige, die die schwerwiegenden Interventionen einer Kinderwunschbehandlung erdulden muss, soweit dies erforderlich ist. Auch ist die Frau diejenige, die das Kind austragen muss. Schwanger zu sein ist wunderschön, jedoch bringt es auch die eine oder andere Unannehmlichkeit bis starke Einschränkung mit sich. Wenn die Frau das Kind möchte, nimmt sie dies gern hin. Wenn man jedoch dem Partner zu liebe ein Kind austrägt, kann dies zur echten Bewährungsprobe werden.
Besonders schwierig wird es, wenn der Mann in seiner Fruchtbarkeit eingeschränkt ist und es deshalb besonderer Interventionen bedarf. Daraus ergeben sich dann besondere Anforderungen an die Frau. Denn künstliche Befruchtungen gehen für Frauen mit gravierenderen Eingriffen eingehen als beim Mann. In dieser Situation ist es wichtig, dass ihr gut in Kontakt seid. Was ist deine Partnerin bereit mit zu tragen und wo ist ihre Belastungsgrenze. Dies kann helfen Schuld- und Schamgefühle auf Seiten des Mannes und das Gefühl, als Gebärmaschine ausgenutzt zu werden, auf Seiten der Frau auszuräumen. Es ist wichtig, dass beide immer wieder reflektieren, was sie bereit sind zu ertragen.
Beide haben starken Kinderwunsch
Haben beide Partner einen ausgeprägten Kinderwunsch, so können sie den Partner, sein Verlangen und seine Enttäuschung, die Trauer und Verzweiflung verstehen. Sie können sich auf Augenhöhe austauschen.
Allerdings besteht auch die Gefahr, dass sich beide Partner immer weiter mental runterziehen. Versucht Gemeinsamkeiten über den Kinderwunsch hinaus wiederzuentdecken, falls ihr sie aus dem Blick verloren habt. Unternehmt etwas gemeinsam, reist, kocht zusammen, trefft Freunde oder tut euch sonst etwas Gutes.
Ebenso könnt ihr auch, wenn ihr bereits Fehlgeburten hattet, gemeinsam um das Kind/die Kinder trauern. Findet Rituale, um das Kind/die Kinder zu verabschieden und ihnen dennoch einen Platz in eurer Familie zu geben. Sie sind nicht vergessen. Sie gehören zu euch, auch wenn sie nicht bei euch sind.
Wenn ihr es schafft, gemeinsam den Weg des Kinderwunsches zu gehen und euch in Empathie zu begegnen, dann kann euch dieser Weg noch mehr zusammenschweißen, auch wenn sich der Wunsch nicht erfüllen sollte. Wenn ihr euch jedoch über den Belastungen aus den Augen verliert und sich einer oder beide in ihrer Trauer, Verzweiflung und Überforderung vergraben, dann kann es euch auch entzweien. Versucht dann wieder Kontakt zum anderen aufzunehmen.
Ist die Verzweiflung bei einem der beiden Partner sehr groß und möchte er vielleicht nicht mal mehr darüber sprechen, dann signalisiert ihm/ihr dennoch Gesprächsbereitschaft. Vielleicht ist er/sie nicht in der Lage über ihre Verzweiflung und Trauer mit dir zu sprechen, dann sucht euch professionelle Hilfe. Das kann ein Paar extrem entlasten. Denn oft schwelen unter dem Schweigen Schuld- und Schamgefühle sowie Vorwürfe gegen den Partner. Man glaubt versagt zu haben oder der Partner habe sich nicht ausreichend eingebracht, trauere nicht genug etc. Es ist wichtig dies zu besprechen. Aber auch hier kann es hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen, die als neutrale Person von außen vermitteln kann, wenn die Emotionen hochkochen.
Wenn ihr allein nicht ins Gespräch kommt, kann es auch helfen, euch auf anderer Ebene zu begegnen. Oft hilft ein schon ein Tapetenwechsel. Sicher ist dann nicht alles gut. Aber es ermöglicht eine neue Perspektive und sich wieder als Paar zu begegnen. Woanders kann es leichter sein wieder gemeinsam neue Erfahrungen zu machen und vielleicht auch gemeinsam Herausforderungen zu bewältigen, wie man sie zum Beispiel auf Bergtouren oder beim Segeln erleben kann.
Ich wünsche euch, egal wo ihr aktuell auf einem Weg im Kinderwunsch steht, dass ihr zueinandersteht und den Weg gemeinsam geht. Dann können Wunder geschehen. Es ist immer wieder wunderbar zu sehen, wenn das lange Durchhalten eines Paares belohnt wird und sich der Wunsch nach einem Kind endlich erfüllt.
Ich wünsche euch eine WUNDERvolle Zeit!

Aufarbeiten von traumatischen Geburten
Vielleicht hattest du das Glück und bist spontan schwanger geworden, ohne viel Mühe investieren zu müssen, und auch die Schwangerschaft verlief bilderbuchmäßig. Vielleicht musstest du aber auch schon bereits ums Schwangerwerden und/oder bleiben kämpfen. Egal wie dein Weg zur Geburt war, was bleibt ist, dass sie nicht deinen Vorstellungen entsprach und für dich und dein Kind eine einschneidende negative Erfahrung war, an der ihr immer noch zu knabbern habt.
Die Geburt ist ein äußerst sensibler Prozess. Zum einen ist es eine sehr intime Erfahrung, ein Kind zu gebären, und zum anderen machen dich die hormonellen Turbulenzen zusammen mit den Strapazen sehr sensibel und auch zum Teil unfähig, Entscheidungen zu treffen, die du außerhalb dieses Zustandes tragen kann.
Daher ist es wichtig, sich bereits im Vorhinein Gedanken zu machen, wie man sich die Geburt vorstellt. Wie würde es im optimalen Falle laufen? Aber auch, welche Interventionen kannst du dir vorstellen und unter welchen Bedingungen. Ein Kaiserschnitt kann richtig und auch notwendig sein. Aber wenn er lediglich auch Zeitgründen vorgenommen wird, da der Schichtwechsel ansteht, dann ist das sicher nicht nötig.
Oft sehen sich Gebährende großem Druck gesetzt von Seiten des Krankenhauspersonals, gerade wenn die Geburt nicht so voranschreitet wie angenommen.
Egal, ob es während der Schwangerschaft oder während der Geburt zu Komplikationen kommt, dann muss es meist schnell gehen. Allerdings wäre in den meisten Fällen dennoch ausreichend Zeit, um das weitere Vorgehen mit der Gebährenden und ihrem/ihrer Partner/in zu beraten oder zumindest darüber aufzuklären. In meiner Praxis höre ich jedoch immer wieder Geschichten, in denen Frauen, sich den Interventionen des medizinischen Fachpersonal hilflos und unwissend ausgeliefert fühlten. Sie wussten nicht, was mit ihnen und ihrem Baby geschieht und es bleib ihnen nichts anderes als zu vertrauen. Geht alles gut, bleibt meist nur ein herber Beigeschmack. Geht aber etwas schief, können tiefgreifende Schuldgefühle die Mutter belasten.
Wenn deine Entbindung nicht so war, wie du sie dir gewünscht hättest, hinterlässt das Spuren. Denn egal, wie gravierend die Schwierigkeiten waren, die auftraten, so hast du doch die Erfahrung gemacht, dass die Geburt nicht so lief, wie du es dir für dich und dein Kind vorgestellt hast. Dies kann einfach schade sein, aber eben auch eine traumatische Erfahrung. Traumatische Erfahrungen gehen mit großer Angst um das eigene und das Leben des Kindes einher. Die Frau und ebenso das Kind erleben Ohnmacht, die beider Leben entscheidend verändern.
Bei einer normal verlaufenden Geburt kommt es zur Ausschüttung von Oxytocin. Dies hilft beiden, Mutter und Kind, eine gute Bindung zu einander aufzubauen. Außerdem fördert es den Milchfluss. Traumatische Geburten sind maximaler Stress für Mutter und Kind. Das stört die Oxytocinausschüttung und damit auch den Bindungsaufbau und den Milchfluss. Wenn das Stillen dann nicht klappt wie gewünscht, stresst das Mutter und Kind zusätzlich. Viele Mütter setzen sich dann unnötig unter Druck und es wird immer schwerer, das Stillen in Gang zu bringen.
Wichtig nach problematischen Geburten ist eine gute psychosoziale Betreuung. Denn viele Frauen erleben solche eine Geburt als eigene Unfähigkeit. Sie haben versagt, denn sie haben es nicht geschafft, natürlich zu entbinden. Es ist wichtig, der Frau ihr Selbstvertrauen als Frau und Mutter zurückzugeben. Nur so kann sie wieder intuitiv in den Mutter-Kind-Bindungsprozess gehen. Denn niemand wird als perfekte Mutter geboren. Man wächst in seine Rolle hinein – mit jedem Kind aufs Neue. Denn jedes Kind ist anders. Es braucht Selbstvertrauen und Intuition, um die Bedürfnisse des Kindes zu erspüren und erfüllen zu können.
Wenn du als das Gefühl hast, dass die Geburt deines Kindes dich und /oder dein Kind nachhaltig belasten, dann suche dir bitte Hilfe. Du selbst brauchst jemanden, der die Geburt mit dir psychisch und vielleicht auch auf körperlicher Ebene aufarbeitet. Meist braucht dein Kind auch eine körperliche Therapie, die ihm hilft den normalen Geburtsverlauf nachzuerleben. Dies reicht meist schon aus, um die mangelnden Erfahrungen nachzuholen und die negativen Erfahrungen umzuschreiben.
Als ersten Schritt kannst für dich die Neubewertung mit folgender Anleitung beginnen.
Anleitung -1-
- Egal, ob eine natürliche Geburt geplant war oder es bereits zu Komplikationen kam und die Geburt vorzeitig eingeleitet wurde oder ein Kaiserschnitt nötig wurde, beschreibe, wie die Entbindung unter den gegebenen Bedingungen im optimalen Fall verlaufen wäre. Was hättest du in der Situation gebraucht, um dich nicht ohnmächtig zu fühlen? Was hättest du gern gesagt, gefragt oder getan?
Nimm dir ausreichend Zeit. Du kannst es auch mehrfach aufschreiben, bis es sich richtig und vollständig anfühlt.
- Gerade, wenn dich Schuldgefühle gegenüber deinem Kind plagen, kann es helfen ihm einen Brief zu schreiben. Erkläre deinem Kind, wieso die natürliche Geburt nicht möglich war und/oder wieso du dich gegen bestimmte Interventionen nicht wehren konntest.
Mütter sind nicht vollkommen. Sie machen „Fehler“ und das darf auch so sein.

Leistungsdenken und Kinderwunsch
Die Emanzipation hat uns Frauen sicher viel Gutes gebracht, aber eben auch einen großen Packen an Mehrarbeit und -verantwortung.
Sicher können wir in einem demokratischen Staat, wie Deutschland rein formal das Gleiche erreichen, wie Männer, doch zu welchem Preis? In vielen Bereichen ist es immer noch so, dass Frauen mehr leisten müssen, um ebenso anerkannt zu werden und den Makel, Kinder gebären zu können, auszugleichen. Und dabei werden sie auch sie auch oft noch schlechter bezahlt.
Zu Haus ist es in vielen Partnerschaften auch nichts anderes als vor hundert Jahren, nur dass die Frau arbeitet und eben den Haushalt führt. Diese Doppelbelastung kann gerade bei karrierestarken Frauen über kurz oder lang zur Überforderung führen. Meist geschieht dies, ohne dass sie die Warnsignale beachten. Denn sie sind es eben gewohnt, über ihre Grenzen zu gehen und sich durchzubeißen.
Ich habe selbst früher als Polizistin gearbeitet und weiß, was es heißt, in einem Männerberuf zu arbeiten. Ich habe viel Jahrzehnte privat, wie beruflich über meine körperlichen Kräfte gearbeitet und in der Kinderwunschzeit, war eine meiner größten Lernaufgaben, kürzer zu treten und mich nicht mehr so sehr zu stressen.
Das soll aber nicht heißen, dass alle Frauen mit Kinderwunsch aufhören sollen zu arbeiten. Aber dieses verbissene Erfüllen aller Erwartungen in allen Bereichen und überall will man perfekte Ergebnisse abliefern, macht uns krank.
In meiner Praxis habe ich immer wieder Frauen, in hohen Positionen oder einfach stressigen Berufen, in denen sie nicht glücklich sind. Es gilt immer im Einzelfall zu schauen, wo Stress einzusparen geht. Manchmal bedeutet das tatsächlich eine berufliche Auszeit zu nehmen und sich um sich selbst zu kümmern. Dann wieder braucht es einfach einen Stellenwechsel, um sich endlich selbst verwirklichen und wieder spüren zu können. Selbst, wenn das mit viel Arbeit verbunden ist, kann dies wieder lebendig machen. Und manche Hausfrau und Mutter braucht erstmal wieder eine andere Aufgabe, um wieder schwanger werden zu können. Sie muss sich erst wieder als Frau und Mensch spüren.
Es ist als immer speziell zu schauen, was im Leben der Frau dran ist. Wichtig ist aber immer, dass es den Frauen gelingt ein erfülltes Leben zu führen, auch in der Zeit des Kinderwunsches. Denn im Kinderwunsch können wir mit Leistung nichts erreichen. Sicher können wir durch Disziplin bei Bewegung und Ernährung viel bewirken, aber es garantiert uns eben nicht, dass wir schwanger werden und bleiben und ein gesundes Kind zur Welt bringen.
Ich habe auch viele Jahre auf alles Mögliche geachtet, und sowohl mein Sohn als auch die jetzige Schwangerschaft ließen sich dadurch nicht erzwingen. Ich habe noch mal viel psychische Arbeit geleistet, um meine jetzige Schwangerschaft zu fördern. Aber ich habe mich dabei nicht unter Druck gesetzt. Vielmehr ging es ums Loslassen. Ich habe die alten schlechten Erfahrungen und die Kinder, die wir verloren haben, losgelassen, ebenso wie die negativen Denkmuster, dass es doch sowieso nicht klappen wird. Stattdessen habe ich positive Gedanken und Erfahrungen bestärkt. Nämlich, dass mein Körper es schon mal geschafft hat, ein gesundes Kind zur Welt zur bringen.
Wenn du noch nicht Mutter bist, kannst du jedoch deinen Zyklus feiern, denn er ist bei allem Frust, wenn deine Regel wieder einsetzt, dennoch ein Zeichen deiner Fruchtbarkeit. Und auch Fehlgeburten sind immerhin ein Zeichen, dass du schwanger werden kannst. Das war für mich wichtig. Gerade jetzt bis zu dieser Schwangerschaft. Denn ich bin jetzt 40 und mein 48 und wir waren unsicher, ob wir es noch einmal schaffen werden.
Wichtig ist es auch deshalb, nicht in Leistungsdruck zu verfallen, da sonst bei jedem Tiefschlag, ob Regelblutung, Fehlgeburt oder auch Behinderung des Kindes, du dir selbst die Schuld geben wirst. Wenn es wieder nicht geklappt hat, dann hast du nicht genug gekämpft, genug entspannt oder was auch immer.
Damit will ich nicht sagen, dass es keinen Sinn macht, Altlasten aufzuarbeiten, sich einen gesunden Lebensstil zuzulegen und auch sonstige Maßnahmen zu treffen die eine erfolgreiche Schwangerschaft fördern. Doch es liegt dennoch nie in unserer Hand, ob letztlich alles gut geht. Jedes Kind ist ein Wunder und jeder Weg ins Leben ist ein Wunderweg. Deshalb haben wir uns auch für diesen Praxis- und Firmennamen entschieden.
Also sorge gut für dich und sorgt gut für euch als Paar. Versucht das zu genießen, was das Leben ohne Kind euch zu bieten hat und setzt euch nicht unter Druck. Lass es dir gut gehen. Das sind die besten Voraussetzungen, um glücklich und gesund schwanger zu werden. Wenn dir dies allein nicht gelingt, dann schließe dich einer Gruppe an oder suche dir professionelle Hilfe. Aber bitte verpasse nicht dein Leben, in der Zeit, in der du auf ein Baby wartetest.
Ich wünsche dir eine WUNDERvolle Zeit!

Depressionen in der Schwangerschaft
Endlich bist du schwanger und das ersehnte Wunschkind ist unterwegs. Oder du bist unverhofft schwanger geworden und musst dein Leben neu ordnen. Egal, ob gewollt oder ungewollt schwanger, Depressionen und depressive Verstimmungen können in der Schwangerschaft nahezu jede Frau ereilen. Denn nichts stellt die Psyche und den Körper so auf den Kopf, wie eine Schwangerschaft und das Wissen um eine Schwangerschaft. Zum einen gleicht die hormonelle Lage einer Achterbahnfahrt und zum anderen können Gedanken, wie bald für das Wohl und Wehe eines kleinen Kindes verantwortlich zu sein, einen schon ganz schön ängstigen.
Schwangerschaft ist besonderer Zustand und so ist auch Depression in der Schwangerschaft anders zu betrachten als sonst. In allen Fällen stecken hinter den Depressionen ernsthafte Ängste und Konflikte. Aber in manchen Fällen wäre es nie zu einer depressiven Episode gekommen ohne die besonderen Konstellationen der Schwangerschaft.
In der Schwangerschaft vollbringen Körper und Psyche Höchstleistungen. Bereits die turbulente Hormonlage kann die entspannteste Frau aus dem Gleichgewicht bringen. Von rapiden Stimmungsschwankungen, über Gereiztheit bis hin zu depressiven Stimmungen und handfesten depressiven Episoden können die wechselnden hormonellen Verhältnisse unsere Emotionalität wild durcheinanderwirbeln.
Aber auch wenn du Fehlgeburten erlebt hast, kann die Angst in einer erneuten Schwangerschaft sich auch als Depression tarnen. Vielleicht gehst du schon vorsorglich davon aus, dass es auch dieses Mal nicht klappen wird, damit es dich nicht so schlimm trifft, falls es doch wieder passiert.
Es kann auch sein, dass du deine Schwangerschaft nicht genießen kannst, weil du an übermäßiger Übelkeit und Erbrechen leidest. Die Entkräftung und die Einschränkungen, die damit verbunden sind, können auch schnell zu depressiven Stimmungen fühlen. Dann ist es wichtig, dir schnell Hilfe zu suchen, denn mit Tabletten kann man die Übelkeit lindern, ohne dass das Baby Schaden nimmt.
Ebensolche großen Auswirkungen können andere Komplikationen in der Schwangerschaft haben. Wenn es bei dir oder beim Kind zu Komplikationen kommt und schwerwiegende Entscheidungen getroffenen werden müssen, kann das schnell überfordern. Ein Fluchtversuch der Psyche kann dann die Depression sein.
Bist du als Frau ungewollt schwanger, kann dein Umfeld vielleicht noch verstehen, dass du zunächst nicht super glücklich bist. Ist jedoch der lange Kinderwunsch mit vielen Strapazen und Mühen endlich in Erfüllung gegangen, dann traust du dich vielleicht nicht darüber zu sprechen, dass du dich nicht wie erwartet darüber freuen kannst. Im Gegenteil, dir eigentlich nur noch zum Heulen zu Mute ist. Wie sollen andere denn verstehen, was du selbst nicht verstehen kannst?
Doch gerade Frauen, die viele Mühen auf sich nehmen mussten, um endlich schwanger zu werden, sind psychisch wesentlich vorbelasteter als Frauen, bei denen das nie ein Thema war. Wenn der Stress plötzlich abfällt, weil die Schwangerschaft eingetreten ist, kann es sein, dass die Psyche der ganzen Traurigkeit und Verzweiflung der letzten Monate und Jahre endlich Raum gibt. Auch wenn ihr euch für Maßnahmen wie künstliche Befruchtung oder Eizellenspende entschieden habt, kann es sein, du in der Schwangerschaft plötzlich anfängst, damit zu hadern. Vielleicht fühlst du dich dann fremd in deinem eigenen Körper.
Sich in der Schwangerschaft fremd zu fühlen, ist nicht ungewöhnlich, denn in dieser Zeit übernimmt das Ungeborene die Regie. Und so ist man auch wirklich ein bisschen fremdbestimmt.
Was ist wichtig, wenn du merkst, dass du deine Schwangerschaft nicht so genießen kannst wie erwartet?
Gestehe es dir ein und zu. Wir können unsere Gefühle nicht einwegschieben. Zumindest nicht langfristig. Gestehe dir ein, dass es etwas gibt, dass dich traurig macht. Vielleicht kannst du selbst herausfinden, was dir Sorgen oder Angst bereitet. Hier einige Beispiele:
Angst vor der Mutterrolle
Angst vor Abhängigkeit vom Partner
Angst vor einer Fehlgeburt
Angst vor Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf
Angst vor der Geburt
Finanzielle Ängste
Kraftlosigkeit und Schwäche bei Hyperemsis Gravitas
Wichtig ist, dass du es nach außen kommunizierst. Sprich mit deinem Partner und suche dir ggf. professionelle Hilfe. Hinter Depressionen stehen Konflikte und Ängste, die durch die hormonellen Turbulenzen einfach nur noch befeuert werden. Wenn du sie bearbeitest, wirst du dich bald besser fühlen und dich endlich auf dein Kind freuen können.
Wieso ist es so wichtig schnell zu handeln?
Wichtig ist, dass du dir schnell Hilfe suchst, damit sich die Depression nicht verfestigt. Denn eine Depression rät uns zur Resignation. Aber spätestens bei der Geburt musst du aktiv entscheiden und mitmachen, sonst wird für dich entscheiden und das Kind muss im schlimmsten Falle per Notkaiserschnitt entbunden werden. Das bleibt fast nie ohne Folgen für Mutter und Kind und bedarf in den meisten Fällen der Nachbearbeitung.
Außerdem kommt es auch nach der Geburt wiederum zu enormen hormonellen Veränderungen. Auch sie können eine depressive Episode auslösen oder eine bestehende weiter verfestigen und damit den Bindungsaufbau zu deinem Kind behindern. Depressionen behindern auch das Stillen, was dann wiederum die Depression verstärken und die Bindung behindern kann. Deshalb ist es wichtig, den Teufelskreis schnell zu durchbrechen.
Ich wünsch dir eine WUNDERvolle Zeit!

Traumatische Muster und Kinderwunsch
War dein Weg zum Wunschkind bisher auch nicht gerade und leicht, sondern gepflastert mit vielen Enttäuschungen und Abschieden? Dann hat dies wahrscheinlich nicht nur Spuren in deinen Gedanken und Gefühlen hinterlassen, sondern auch in deinem Körper.
Zum einen kannst du dich als Mensch zwar einzeln mit deinen Gedanken, Gefühlen, Verhaltensweisen und physiologischen Prozessen zu auseinandersetzen, aber letztlich bist doch ein Ganzes. Und die verschiedenen Ebenen wirken aufeinander und entwickeln synergetische Effekte.
Vielleicht hast du häufiger die Erfahrung gemacht, dass der Schwangerschaftstest wieder nur einen Streifen anzeigt oder nach positivem Test und großer Hoffnung, gab es schwere Komplikationen in der Schwangerschaft oder bei der Geburt. Vielleicht hast du dein Kind verloren oder tot zur Welt gebracht oder du hast dich für einen Abbruch entschieden, weil dein Kind tot krank war. Egal was du erleben musstest, ist es wahrscheinlich schwer für dich, unbefangen deinen Kinderwunsch weiterzuverfolgen. Vielleicht merkst du nach einiger Zeit, dass du an dir zweifelst, an dir als Mensch, als Frau/Mann. Oder du fühlst dich unfähig. Negative Gedanken und Gefühle, den Kinderwunsch betreffend nehmen immer mehr Raum ein und können sogar genereller Natur werden, so dass du dich in Allem als Versager fühlst. Das allein ist schon schlimm genug. Denn solche Gedanken ziehen dich immer weiter runter. Doch darüber hinaus, wirken sie sich auch noch ungünstig auf deinen Körper aus.
Trauma
Negative Emotionen und Gedanken führen zu Stressreaktionen im Körper. Dies kann zu emotionalen Blockaden führen. Dadurch fühlst du dich vielleicht schlapp, ausgelaugt und lustlos. Außerdem kann es sein, dass dadurch deine Fruchtbarkeit weiter abnimmt. Denn Stress an sich führt dazu, dass dein Körper Fortpflanzung hintenanstellt. Zunächst ist das eigene Leben zu sichern. Die Energie wird dafür benötigt, dich in den Kampf- oder Fluchtmodus zu versetzen. Dann fühlst du dich vermutlich aggressiv und bist schnell gereizt oder du bist ängstlich, unruhig und hippelig. Wenn für deinem Körper Kampf und Flucht keine Option sind, dann bleibt nur noch die Starre. Dabei wird alles „eingefroren“. Du fühlst dich wie gelähmt, alles scheint dich zu überwältigen und auch deine Vitalfunktionen können Auffälligkeiten, wie niedrigen Blutdruck, verringerte Herzrate, gesteigertes Kälteempfinden, Taubheitsgefühle aufweisen. Starre ist die Folge einer traumatischen Erfahrung. Dieses Gefühl tritt ein, wenn du, mit allem, was du weißt und kannst und was dir sonst an Ressourcen zu Verfügung steht, die Situation nicht händeln kannst. Dein gesamtes Bild von dir Selbst und davon, wie die Welt funktioniert, scheint mit einem Wimpernschlag wie weggewischt. Dies kann passieren, wenn du dein langersehntes Kind verlierst. Egal ob frühe Fehlgeburt oder Totgeburt oder plötzlicher Kindstod, all das kann sehr schnell zu einer traumatischen Erfahrung führen.
Trauma im Körper
Neben der Trauer, der Verzweiflung, den Ängsten und sorgenvollen Gedanken, die solche Erfahrungen mit sich bringen, hinterlassen sie auch Spuren in unserem Körper. Die kann gerade beim Thema Kinderwunsch fatale Folgen haben. Wenn du zum Beispiel einen Autounfall hast, kannst du dich bewusst entscheiden, dich wieder ins Auto zu setzen und uns mit deinen Ängsten zu konfrontieren. Die Art der Konfrontation liegt dabei in deiner Hand. Du kannst zunächst auf einem unbefahrenen Parkplatz üben oder in einer ruhigen Gegend üben und dir Stück für Stück wieder mehr zutrauen oder dich gleich wieder voll ins Großstadtgetümmel stürzen. Aber es ist deine Entscheidung.
Das ist beim schwanger werden nicht möglich. Du kannst es nicht kontrollieren und nicht dosieren. Man kann nicht sagen, so heute bin ich in guter Verfassung und werde schwanger. Ebenso weinig kannst du erstmal nur ein bisschen schwanger sein, um es auszuprobieren. Eine weiter große Besonderheit und auch Tücke beim schwanger sein ist, dass dein Körper es eher merkt, als dein Bewusstsein. Dann kann es jedoch schon sein, dass er mit traumatischen Mustern regiert. Wenn dein Körper nicht schon Einnistungen verhindert, um weitere Fehlgeburten zu vermeiden, so kann es auch sein, dass es zu einer Einnistungsstörung kommt und nach wenigen Tagen, der Embryo wieder abgestoßen wird. Der Körper beendet es nach dem Motto: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.“ Dabei ist es völlig außerhalb deiner Kontrolle zu sagen, ok ich bin schwanger, ich nehme es an und stelle mich der Angst und den Sorgen, der kommenden Wochen und Monate.
Das Trauma loslassen
Wenn du das so liest erscheint es dir vielleicht ziemlich aussichtslos nach solchen Erfahrungen, vor allem, wenn du sie wiederholt erleben musstest, noch eine intakte Schwangerschaft zu erleben.
Aber es ist möglich. Wichtig ist, sich eine Auszeit zu nehmen und zunächst wieder Vertrauen zum eigenen Körper aufzubauen. Jede Schwangerschaft ist ein Wunder. Selbst wenn alles passt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man schwanger wird und ein gesundes Kind zur Welt bringt erstmal gar nicht so hoch. Wenn man das weiß, ist es objektiv betrachtet unwahrscheinlich, jeden Zyklus schwanger zu werden. Das soll dir unnötigen Druck nehmen. Sicher gibt es die Geschichten, dass Frauen sofort im ersten Zyklus schwanger geworden sind. Aber es gibt weit mehr, wo es seine Zeit gebraucht hat, ohne, dass etwas falsch ist. Und auch Fehlgeburten, so schlimm sie sind, sind noch kein Zeichen, dass mit dir oder euch etwas nicht stimmt. Wenn sie jedoch vermehrt auftreten, dann solltest dich natürlich untersuchen lassen. Wichtig ist mir, bei aller Ungeduld und Angst, die du hast, deinem Körper mit Geduld und Vertrauen zu begegnen. Ebenso, wie sich ungünstige physiologische Muster durch unsere Gedanken und Gefühle entwickeln können, ebenso kannst du solche Blockaden auch wieder lösen und die schlimmen Erfahrungen loslassen.
Ich habe in letzter Zeit nochmal meine Kinder verabschiedet und nach Hause begleitet, die ich verloren habe. Und ich habe dabei den Schmerz und die Verzweiflung losgelassen. Nicht dass es nicht mehr wehtut, wenn ich daran denke. Aber ich halte sie nicht mehr sie fest. Ich habe sie losgelassen.
Außerdem habe ich täglich in tiefer Entspannung wiederholt zu mir gesagt, dass mein Körper in der Lage ist, ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen. Ok zugegeben. Mein Sohn ist der Beweis. Aber der Zweifler in mir sagt auch, dass das ja schon vier Jahre her ist und ich jetzt schon vierzig bin. Außerdem habe ich mir gesagt, dass ich im nächsten Zyklus schwanger werde und ein gesundes Kind zur Welt bringen werde. Das habe ich bei allem Wissen und aller Erfahrung auch nicht so wörtlich gemeint. Doch im nächsten Zyklus hatten wir tatsächlich einen positiven Test. Jetzt bin ich in der zehnten Woche. Und es scheint alles gut zu verlaufen. Natürlich mache mir auch Sorgen nach 18 Fehlgeburten, aber ich spüre auch eine Ruhe, die ich bei den vorausgehenden Schwangerschaften nicht hatte. Denn da ich war immer noch bei den früheren Fehlschlägen und nicht im Hier und Jetzt. Ich sage nicht, dass der alleinige und richtige Weg ist und dass ich damit der Weisheit letzten Schluss gefunden habe. Doch selbst wenn es nicht der Grund war, dass ich jetzt schwanger bin, so kann ich die Schwangerschaft jetzt aber dadurch in Demut und Dankbarkeit und vergleichbar ruhig genießen. Ich habe ein Geschenk empfangen und nehme es dankbar an.
Versuche also selbst auch, das Vergangene loszulassen. Trauere, nimm Abschied und lass dich auf das Neue ein. Versuche auch eine Heilreise in deine Gebärmutter, in der du ihr dankst für ihre Arbeit, alles Schmerzvolle entfernst und ihre Kraft und Fruchtbarkeit sendest. Auch wenn du nicht gleich schwanger werden solltest, hilft es dir doch ein positives Verhältnis zu deinem Körper aufzubauen und dich gut auf eine kommende Schwangerschaft vorzubereiten.
Ich wünsche euch eine WUNDERvolle Zeit!
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Rituale in der Kinderwunschzeit - Teil 3- Progesteron-Phase Die zweite Zyklushälfte steht unter dem Einfluss des Hormons Progesteron. In dieser Zeit fühlen wir uns oft antriebslos, sind lieber zu Hause und neigen zum Nestbau....

Rituale in der Kinderwunschzeit- Teil 2 – Fruchtbare Phase
Die fruchtbare Phase steht ganz unter dem Motto: „Ich achte auf mich und bereite mich auf eine gesunde Schwangerschaft vor.“ Damit meine ich nicht, sein gesamtes Leben darauf auszurichten. Ganz im Gegenteil. Du sollst gut für dich sorgen und wenn du all deine...
Negative Einstellungen in der Kinderwunschzeit
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Rituale in der Kinderwunschzeit – Teil I Menstruationszeit
Kurz bevor die Regelblutung einsetzt, kommt es zum Hormonumschwung, der einige Veränderungen im weiblichen Körper und auch der Psyche mit sich bringt. Die eine Frau merkt es mehr, als die andere, dass ihre Regel unmittelbar bevorsteht. Doch egal, wie stark du vom...

Alle sind schwanger, außer ich!
Alle sind schwanger, außer ich! Ich kenne es selbst und höre es auch in der Praxis immer wieder: Gefühlt sind alle um einen herum schwanger. Und das ist nicht nur eine Sache des Fokus. Schwangere und Frauen mit Babies fallen einem auf der Straße nicht einfach mehr...

Kinderwunsch und die eigene Beziehung zu Mutter und Vater
Kinderwunsch und die eigene Beziehung zu Mutter und Vater Wir alle sind geprägt durch unsere frühesten Beziehungen zu unserer Mutter und unserem Vater: Egal, ob sie präsent sind oder nicht, es wirkt sich auf unser Leben aus. Die erste Beziehungserfahrung machen wir...

Schreibend durch die Kinderwunschzeit
Wieso schreiben bei Kinderwunsch? Wie ich schon im ersten Artikel geschrieben habe, habe ich nicht die Lösung für jeden unerfüllten Kinderwunsch. Doch neben persönlichen Erfahrungen, teile ich auch Erfahrungen aus meiner Praxisarbeit mit euch. Ich bin seit...

Blog Vorstellung
Wunderwege Hallo mein Name ist Tanja Krieger. Ich bin selbst seit fünfeinhalb Jahren auf dem Weg durch die Kinderwunschzeit. Mein Mann und ich haben in dieser Zeit ein Kind adoptiert, ein leibliches bekommen und wollen das Abenteuer noch einmal wagen....
Traumatische Muster und Kinderwunsch
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Partnerschaft im unerfüllten Kinderwunsch
Ein unerfüllter Kinderwunsch ist nicht nur für die Frau und den Mann als einzelne Person eine Belastung, die sich bis zur persönlichen Krise steigern kann. Dies bringt unweigerlich mit sich, dass es auch in der Partnerschaft zu Veränderungen kommt. Sei es, dass ein Partner sich um den anderen sorgt, da er nicht gut mit der Situation zurechtkommt, sich ein Partner unter Druck sieht oder beide unter der ungewollten Kinderlosigkeit leiden.
In diesem Artikel wollen wir uns verschiedene Konstellationen anschauen, denen ich in meiner Praxis begegne. Nur selten sitzen Paare bei mir, wo bei beiden der Kinderwunsch gleichermaßen ausgeprägt ist. Oft begleiten die Männer ihre Partnerin, die sehr unter der ungewollten Kinderlosigkeit leidet oder rufen mich sogar an, weil es ihrer Partnerin gerade so schlecht geht, dass sie selbst nicht mehr in der Lage ist, sich Hilfe zu suchen. Diese Männer meist sorgen sich vor allem um ihre Partnerin. Es soll ihr endlich wieder besser gehen. Sie selbst leiden weniger stark unter der Situation. Oft wollen sie ihrer Partnerin den Wunsch nach einem Kind aus Liebe erfüllen. Sie selbst bräuchten kein Kind zum Glücklichsein.
Aber auch anders herum kann es sich verhalten. Es kommen auch Paare zu mir, bei denen der Mann sich mehr nach einem Kind sehnt als die Frau. Sie möchte ihm gern den Wunsch erfüllen, sieht sich dabei jedoch auch stark unter Druck gesetzt. Oft hat sie dies bei der Entscheidung für ein Kind unterschätzt, zumal sie selbst nicht zwingend ein Kind zum Glücklichsein bräuchte. Denn meist wusste sie noch nicht, was auf sie zukommt. Und selbst wenn sie wusste, dass es schwierig werden könnte, sind Vorstellung und Realität doch meist zwei Paar Schuhe.
Und es gibt natürlich auch die Paare, die sich nichts sehnlicher wünschen, als ein Kind zu bekommen. Für sie soll es die Krönung ihrer Liebe werden oder es gehört einfach ein Kind dazu, um sich als richtige Familie zu fühlen.
Jede dieser Konstellationen stellt das Paare vor besondere Herausforderungen. Der gemeinsame Wunsch kann ein Paar trennen oder auch noch fester zusammenschweißen – unabhängig davon, ob er sich erfüllt oder nicht.
Egal, vor welchen Herausforderungen das Paar steht: In jedem Fall ist es wichtig, gut miteinander in Kontakt zu bleiben. Aber ebenso wichtig ist es zu wissen, wie es deinem Partner geht und was er jetzt gerade braucht. Dies kann zum Teil weit auseinanderdriften, und auch daraus können sich Spannungen ergeben. Auch wenn beide das gleiche Ziel verfolgen, können sich in der Situation unterschiedliche Bedürfnisse ergeben. Vielleicht brauchen die Partner unterschiedlich viel Zeit, um mit den Fehlschlägen umzugehen. Auch die Ansichten, welche Maßnahmen des Weiteren in Erwägung gezogen werden sollen, können weit auseinandergehen. Frauen sind oft schneller bereit, den nächsten Versuch in Angriff zu nehmen, da sie ihre innere Uhr ticken hören. Männer können meist entspannter mit den Thema Zeit umgehen. Doch auch hier gibt es die Konstellation, wenn ein Mann z.B. die zweite Familie gründet und seiner jüngeren Partnerin ihren Wunsch nach einem Kind gern erfüllen möchte, jedoch auch seinen Ruhestand nicht mit Babypflege und durchwachten Nächten zubringen möchte. Dann wird er eher unter Zeitdruck stehen als seine Partnerin.
In jedem Falle muss sich immer das Paar für ein Kind entscheiden. Ebenso muss es entscheiden, was es bereit ist zu investieren an Kraft, Zeit und nicht zuletzt Geld, um diesen Wunsch zu erfüllen. Dabei können sich die Konstellationen auch im Verlauf der Kinderwunschzeit verschieben.
Schauen wir uns nun die oben erwähnten Konstellationen genauer an.
Frau hat starkem Kinderwunsch
Hat die Frau einen starken Kinderwunsch und der Mann unterstützt sie nur, weil er ihr gern den Wunsch erfüllen möchte, dann kann ihn die Kraft und Ausdauer, mit der die Frau ihren Wunsch verfolgt, leicht überfordern. Denn je nachdem, worin die Schwierigkeiten der Unfruchtbarkeit bestehen, kann der Anteil des Mannes über den normalen Zeugungsakt hinausgehen. Ohne ausgeprägten Kinderwunsch kann ihn dies schnell überfordern.
An sich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Mann seiner Partnerin den Wunsch nach einem Kind erfüllen möchte, auch wenn er selbst nicht zwingend ein Kind bräuchte zum Glücklichsein. Doch wenn er sich dazu entschließt, dann sollte er es aus vollem Herzen tun. Andernfalls wird er sich irgendwann um seine Bedürfnisse betrogen fühlen. Wenn er sich dafür entscheidet, dann also in aller Konsequenz. Dies ist nicht nur in der Kinderwunschzeit wichtig.
Auch wenn sich der Wunsch endlich erfüllt, braucht die Frau einen Partner, der zu ihr steht und das Kind braucht einen Vater. Gerade das erste Jahr mit Kind stellt spezielle Anforderungen an ein Paar. Auch bei Paaren, die sich beide das Kind gewünscht haben, ist die Trennungsrate in dieser Zeit sehr hoch. Denn die Frau ist sehr eingebunden und benötigt die Unterstützung des Mannes. Der fühlt sich aber von seiner Partnerin zurückgesetzt und empfindet sich vielleicht als unwichtig in der Mutter-Kind-Dyade.
Also wie steht es bei euch? Tragt ihr beide den Wunsch nach einem Kind oder hast du als Frau das Gefühl, deinen Partner zu jedem weiteren Schritt hin zur Erfüllung des Kinderwunsches drängen zu müssen? Dies ist dann eine zusätzliche Belastung. In diesem Falle solltet ihr euch zusammensetzen und ergründen, wieso sich dein Partner schwertut, Verantwortung zu übernehmen. Wieso fällt es ihm schwer, die erforderlichen Untersuchungen zu veranlassen oder dich von sich aus in der Kinderwunschbehandlung zu unterstützen.
Es kann auch sein, dass die Frau einen besonders starken Kinderwunsch hat, den ihr Partner mitträgt, aber die Heftigkeit und Eile nicht verstehen kann. Er würde sich jederzeit über Nachwuchs freuen, hat jedoch nicht das tiefe Verlangen, das dies sofort sein muss. Er kann sein Leben auch so genießen und empfindet es auch ohne Kind aktuell als sinnvoll. Männer haben meist nicht so große Eile, da sie keine innere Uhr ticken hören wie die Frauen. Dies kann grundsätzlich hilfreich sein, da dann nicht beide Partner unter extremem Druck stehen. Männer haben oft die Haltung, dass sich schon alles so fügen wird, wie es sein soll. Solange er seine Partnerin verstehen kann, kann er der ruhende Pol in der Kinderwunschzeit sein. Es ist allerdings zu bedenken, dass immer mehr Männer in ihrer Fruchtbarkeit eingeschränkt sind. Auch dies wird mit zunehmendem Alter eher nicht besser. Deshalb sollte auch das männliche Geschlecht den Kinderwunsch nicht auf die lange Bank schieben.
Mann hat starkem Kinderwunsch
Auch in dieser Konstellation stellen sich besondere Herausforderungen an das Paar. Hat der Mann einen besonders starken Kinderwunsch und die Frau ist eher mit wenig Enthusiasmus dabei, dann ist dies für die Frau mit größeren Belastungen verbunden, als wenn der Mann einfach den Wunsch seiner Partnerin unterstützt. Schließlich ist sie diejenige, die die schwerwiegenden Interventionen einer Kinderwunschbehandlung erdulden muss, soweit dies erforderlich ist. Auch ist die Frau diejenige, die das Kind austragen muss. Schwanger zu sein ist wunderschön, jedoch bringt es auch die eine oder andere Unannehmlichkeit bis starke Einschränkung mit sich. Wenn die Frau das Kind möchte, nimmt sie dies gern hin. Wenn man jedoch dem Partner zu liebe ein Kind austrägt, kann dies zur echten Bewährungsprobe werden.
Besonders schwierig wird es, wenn der Mann in seiner Fruchtbarkeit eingeschränkt ist und es deshalb besonderer Interventionen bedarf. Daraus ergeben sich dann besondere Anforderungen an die Frau. Denn künstliche Befruchtungen gehen für Frauen mit gravierenderen Eingriffen eingehen als beim Mann. In dieser Situation ist es wichtig, dass ihr gut in Kontakt seid. Was ist deine Partnerin bereit mit zu tragen und wo ist ihre Belastungsgrenze. Dies kann helfen Schuld- und Schamgefühle auf Seiten des Mannes und das Gefühl, als Gebärmaschine ausgenutzt zu werden, auf Seiten der Frau auszuräumen. Es ist wichtig, dass beide immer wieder reflektieren, was sie bereit sind zu ertragen.
Beide haben starken Kinderwunsch
Haben beide Partner einen ausgeprägten Kinderwunsch, so können sie den Partner, sein Verlangen und seine Enttäuschung, die Trauer und Verzweiflung verstehen. Sie können sich auf Augenhöhe austauschen.
Allerdings besteht auch die Gefahr, dass sich beide Partner immer weiter mental runterziehen. Versucht Gemeinsamkeiten über den Kinderwunsch hinaus wiederzuentdecken, falls ihr sie aus dem Blick verloren habt. Unternehmt etwas gemeinsam, reist, kocht zusammen, trefft Freunde oder tut euch sonst etwas Gutes.
Ebenso könnt ihr auch, wenn ihr bereits Fehlgeburten hattet, gemeinsam um das Kind/die Kinder trauern. Findet Rituale, um das Kind/die Kinder zu verabschieden und ihnen dennoch einen Platz in eurer Familie zu geben. Sie sind nicht vergessen. Sie gehören zu euch, auch wenn sie nicht bei euch sind.
Wenn ihr es schafft, gemeinsam den Weg des Kinderwunsches zu gehen und euch in Empathie zu begegnen, dann kann euch dieser Weg noch mehr zusammenschweißen, auch wenn sich der Wunsch nicht erfüllen sollte. Wenn ihr euch jedoch über den Belastungen aus den Augen verliert und sich einer oder beide in ihrer Trauer, Verzweiflung und Überforderung vergraben, dann kann es euch auch entzweien. Versucht dann wieder Kontakt zum anderen aufzunehmen.
Ist die Verzweiflung bei einem der beiden Partner sehr groß und möchte er vielleicht nicht mal mehr darüber sprechen, dann signalisiert ihm/ihr dennoch Gesprächsbereitschaft. Vielleicht ist er/sie nicht in der Lage über ihre Verzweiflung und Trauer mit dir zu sprechen, dann sucht euch professionelle Hilfe. Das kann ein Paar extrem entlasten. Denn oft schwelen unter dem Schweigen Schuld- und Schamgefühle sowie Vorwürfe gegen den Partner. Man glaubt versagt zu haben oder der Partner habe sich nicht ausreichend eingebracht, trauere nicht genug etc. Es ist wichtig dies zu besprechen. Aber auch hier kann es hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen, die als neutrale Person von außen vermitteln kann, wenn die Emotionen hochkochen.
Wenn ihr allein nicht ins Gespräch kommt, kann es auch helfen, euch auf anderer Ebene zu begegnen. Oft hilft ein schon ein Tapetenwechsel. Sicher ist dann nicht alles gut. Aber es ermöglicht eine neue Perspektive und sich wieder als Paar zu begegnen. Woanders kann es leichter sein wieder gemeinsam neue Erfahrungen zu machen und vielleicht auch gemeinsam Herausforderungen zu bewältigen, wie man sie zum Beispiel auf Bergtouren oder beim Segeln erleben kann.
Ich wünsche euch, egal wo ihr aktuell auf einem Weg im Kinderwunsch steht, dass ihr zueinandersteht und den Weg gemeinsam geht. Dann können Wunder geschehen. Es ist immer wieder wunderbar zu sehen, wenn das lange Durchhalten eines Paares belohnt wird und sich der Wunsch nach einem Kind endlich erfüllt.
Ich wünsche euch eine WUNDERvolle Zeit!
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